Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie

Archive for Mai 2011

Crowdfunding: Die Peanuts-Revolution hat begonnen

with 2 comments

Heute ist auf dem Smava-Blog im Rahmen einer Serie mein Gastbeitrag zum Crowdfunding erschienen: Wie sich die Welt auch ohne die Banken im Netz weiter dreht – Crowdfunding trifft Social Lending.

Dass sich da etwas wirklich Neues auftut, das nach oben, bis in die ganz große Finanzwelt hinein „skalieren“ kann, das wird an folgendem Blogeintrag deutlich, bei dem ein Mitarbeiter aus der Innovationsabteilung von SWIFT um Unterstützung für eine neue und bessere Bank in Höhe von einer Milliarde US-Dollar wirbt:  Banks for a better world? 

Manche werden fragen: Spielen jetzt die ganz normalen Mitarbeiter eines globalen Finanzdienstleisters oder einer Bank schon verrückt? Ein bisschen vielleicht, oder doch nicht…

Zunächst: Nicht jeder, der Visionen hat, sollte gleich zum Arzt rennen. Ich würde Crowdfunding aus Sicht der Banken, die sich durch nuterzbasierte Modelle bedroht fühlen und sie deshalb unterschätzen oder ignorieren, nicht ganz so skeptisch sehen. Wer mit der Zeit geht, könnte auch profitieren.

Und: Sicherlich – Deutschland ist im Netz immer der Nachfolger von Trends aus den USA. Ist das aber so schlimm? Wichtig ist etwas anderes, die andere Mentalität hierzulande. Die mangelnde Risikoneigung, kurz: die German Angst vor dem Scheitern.

Also lautet das Motto: Besser einen Beamtenjob ergattern als Unternehmer werden, wo man auch scheitern kann. Und dann ist man für immer unten durch, der Lebenslauf ist schwarz gefärbt. Klar ist, gerade hier kann Crowdfunding dazu beitragen, einen anderen ökonomischen wie sozialen Blickwinkel auf die unternehmerische Risikowahrnehmung zu erhalten.

Viele erwarten vom Netz kurzfristige Erfolge, dabei spielt sich das Entscheidende zunächst unterhalb der Wasseroberfläche ab, und irgendwann überspringt eine Innovation dann die kritische Wahrnehmungsschwelle und wird zum Massenphänomen. Beim Crowdfunding geht es allerdings um Geld, und da ist jeder Mensch zurecht kritisch.

Hier kommt, wenn Sie so wollen, auch ein positiver deutscher Charakterzug zum Tragen, nämlich eine konservative Grundeinstellung zu einigen manchmal überbewerteten Hypes aus den USA. Man sollte seine zehn Kreditkarten und die Überziehungszinsen schon genauer im Blick haben. Also ist Crowdfunding ein vielschichtiges Phänomen, das sich lokal sehr unterschiedlich ausprägen wird.

Welche Hürden muss Crowdsourcing nehmen, um die Finanzindustrie zu revolutionieren? Zunächst: Crowdfunding hat tatsächlich das Potential, die Bankenwelt zu revolutionieren. Es könnte längerfristig betrachtet sogar der Super-Gau für die klassische Finanzwelt sein, so wie wir so kennen. Was passiert, wenn die Nutzer plötzlich sagen: Meine Bank nimmt hohe Gebühren, sie ist eine Black Box, ich verstehe die Produkte nicht. Und es gibt plötzlich Alternativen, den eigenen Geldstrom selbst kreativer zu lenken.

Warum nicht via Crowdfunding und Social Lending, bei dem IT-Dienstleister quasi in die Rolle der Bank als zentrale Vermittlungsinstanz rücken? Das ist die eine Seite der Medaille, die großen Chancen und das hohe Wachstumspotential im Netz. Die Herausforderung, nachhaltige Geschäftsmodelle zu etablieren, hängt indes von den jeweiligen auch rechtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen ab.

Auch die sind lösbar, es wird eine Synergie, quasi ein Verschmelzen zwischen Social Lending und Crowdfunding, geben. Diesen kreativen und dadurch umso nachhaltigeren Doppelschlag wird die etablierte Industrie zunächst ignorieren, dann versuchen dagegen zu halten und schließlich nutzerzentrierte Bankenmodelle versuchen zu kopieren.

Gelingt das? Wohl kaum, wenn die bisherige „Top-down-Philosophie“ beibehalten wird. Andererseits müssen die Betreiber der neuen Geschäftsmodelle natürlich seriös und solide arbeiten, sonst wendet sich eine Community rasch wieder ab, wenn die neuen Heilsbringer den hohen Anspruch nicht wirklich einlösen. „Soziale“ Trittbrettfahrer eines Hypes sind also rechtzeitig zu enttarnen.

Was hemmt die Entwicklung der Business Crowdfunder? In der Tat sind die Transaktionskosten nicht leicht zu durchschauen – auch nicht bei einigen neuartigen Modellen. Beim Social Lending etwa liegen sie nicht in allen Bonitätsklassen besser als bei einem klassischen (Online-)Kreditvermittler. Hier gilt es also, kühlen Kopf zu bewahren und die Modelle auch anhand von harten und validen Faktoren nachzuprüfen bzw. zu vergleichen.

Der springende Punkt ist ein ganz anderer: Es geht auch um den kommunikativen bzw. verbindenden Faktor von Geld, der durch neue Wertschöpfungsmodelle wie das internetbasierte Crowdfunding erst möglich wird.

Das ist sozusagen ein „Surplus“, das man quasi indirekt auch in die ökonomische Kosten-Nutzen-Betrachtung einfließen lassen muss. Allerdings lässt sich dieser Mehrwert nicht beliebig skalieren, sprich, unter dem Strich muss Crowdfunding für junge Unternehmen, Existenzgründer und Selbstständige klar nachvollziehbare Vorteile bieten.

Hier stehen wir mit Blick auf unternehmensbasierte Geschäftsmodelle erst am Anfang einer freilich sehr spannenden Entwicklung. Die Preisfrage: Kann es auch einen ROI geben, für Tranchen jenseits der Millionengrenze? Wir werden dazu mittelfristig sicherlich ein „hybrides“ Social Banking Modell benötigen, im kreativen Spagat quasi zwischen Distanz und Nähe.

Ohne persönlichen Kontakt geht es bei der Geldallokation sicherlich nicht immer, auf der anderen Seite sind die Vorteile der virtuellen Welt evident. Aber: Klassische Road Shows und Investorenpräsentationen sind teuer, und da gilt es sorgfältig zu überlegen, wo man als Start up sein Geld möglichst produktiv und aussichtsreich platziert.

Allerdings bleibt den meisten der Canossa-Gang und das Vorbeten bei den Investoren nicht ganz erspart, da Crowdfunding bislang und vermutlich auch noch einige Zeit hinaus meist eine ergänzende Art der Kapitaleinwerbung darstellt. Wie wird die Zukunft verlaufen, der die meisten selbst ernannten Experten nur hinterher reden, wenn ein Ereignis schon eingetreten ist, statt ohne Schwarz-Weiß-Malerei darüber zu reden?

Ob sich die Informations- und Machtsymmetrie durch Business Crowdfunding (wie ich es bezeichne) verschieben wird, ist derzeit spekulativ. Aber schauen wir doch mal hinter die Kulisse, wie es derzeit läuft. Hat der Gründer so viel zu sagen, wenn er sich einem externen Geldgeber ausliefert? Eventuell wird es also ein paar Verschiebungen bei den Machtkkoordinaten zwischen Investorengemeinde und Unternehmer geben, deren Ausmaß noch kaum abzuschätzen sind.

Die Mahner sagen: So könne der schlanke Evaluierungsprozess für den Unternehmer nur eine eingeschränkte betriebliche Nabelschau (Due Diligence) mit Blick auf zukünftige Investoren zulassen, war eine der Antworten aus der klassischen VC-Szene, die ich im Rahmen meiner vielfältigen Recherchen zu diversen Artikeln immer wieder erhalten habe.

Man malt gar ein Damoklesschwert an die Wand: Dies könne zu Gesellschaftern führen, die nicht zum Unternehmen passten, was ein erhebliches Konfliktpotenzial in sich berge. Außerdem könne Crowdfunding zur Gesellschafterzersplitterung und zu administrativer Komplexität führen, wenn die Stimmen der Gesellschafter nicht entsprechend gepoolt würden.

Stimmt das wirklich? Die weitere Entwicklung wird uns die Antwort geben. Sicherlich, der „Canossa-Gang“ bleibt natürlich den meisten aufstrebenden Himmelsstürmern nicht erspart. Aber warten wir doch mal ab, wie das neue Ökosystem namens Crowdfunding gedeiht und wächst. Ich würde mal mutig folgendes prognostizieren: Wenn es den Dienstleistern und der Community gemeinsam gelingt, ein nachhaltiges zielgruppenorientiertes Geschäftsmodell zu etablieren, dann hat es eine große Zukunft vor sich.

Es wird von vielen Experten, Ökonomen oder Bankmanagern zwar immer noch als eine kleine „Peanuts-Ökonomie“ angesehen, die freilich mit dem Siegeszug der sozialen Netzwerke enorm nach oben skalieren kann. Vor allem gilt dies dann, wenn wir weitere Krisenszenarien in der Finanzwelt sehen, und gerade jüngere und gut ausgebildete Internetnutzer sich nicht nur von den Etablierten sondern auch von deren finanziellem, nur einseitig für vergangene Eliten „nachhaltigen“ Ökosystem, abwenden.

Written by lochmaier

Mai 31, 2011 at 3:01 pm

Veröffentlicht in Uncategorized

Schlüpfrige Imagekampagne: Internetgemeinde firmiert Ergo in Orgo um

with one comment

Eigentlich wollte ich das schlüpfrige Thema hier auf diesem Blog nicht unbedingt aufgreifen, aber da die Internetgemeinde zahlreiche durchaus kreative Aktionen zum Sexskandal der Ergo, pardon Mannheimer, gestartet hat, lohnt sich ein Blick in die Trickkiste. Der Blog Böss in Berlin bringt es so auf den Punkt:

Was man über die Sexparty der Hamburg-Mannheimer erfahren hat, klingt vor allem nach dem verzweifelten Versuch verklemmter Spießer, mal ordentlich die Sau rauszulassen, was ihnen nur bedingt gelungen ist. Jahrzehnte als Versicherungsvertreter übersteht man eben nicht unbeschadet, weswegen die Frauen auch nach dem Sex mit einem Stempel markiert wurden, so wie man es im Büroalltag mit den bearbeiteten Akten der Kunden macht. Ordnung muss eben sein und das Leben ist ein Stempelkissen.

> Jetzt scheint das Thema den Ergo Versicherungen als nicht mehr so leicht zu beseitigende Altlast doch mehr auf die Füße zu fallen, als manchem neu gewandeten Entscheider lieb sein kann. Zumal man ja gerade bei den neuen internetaffinen Zielgruppen mit dem Imagewandel zur Versicherung punkten wollte, die jetzt plötzlich doch jeder ohne Fachkauderwelsch versteht.

Das Ganze scheint aber gründlich in die Hose gegangen zu sein. Bereits im vergangenen Jahr hatte ich ohnehin ziemlich kritisch über die damalige abgekupferte Werbekampagne aus einem Hollywood-Blockbuster geschrieben.

Ergo Direkt Versicherungen 2.0: Radikalkur mit jugendlich-lässigem Imagewechsel?

Und so kann es kaum verwundern, dass die kreative Webgemeinde sich gerade noch einmal dieses Video vorgenommen hat – und den Text etwas leicht abgeändert hat.

Tja, so schnell kann durch das virale Netz eine Kampagne eine andere Richtung nehmen. Sprich, aus Ergo wird Orgo. Tja, ob allerdings eine „Ergotherapie“, wie es mindstoremarketing formuliert, dagegen hilft, schließlich kann der Therapeut nicht mit dem Problemverursacher identisch sein?

Written by lochmaier

Mai 30, 2011 at 9:51 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Warren Buffett (2): Der Finanzjongleur mal ganz anders betrachtet

with one comment

Im ersten Teil habe ich aufgezeigt, dass es durchaus seriöse Banker zum Anfassen geben kann. Warren Buffett mal anders betrachtet – Dazu fand ich vor kurzem auf dem Online-Portal Börsen-Newsletter.com folgende Nachricht: Anne Hathaway beflügelt Warren Buffet. Sorgt die New Yorkerin Anne Hathaway demnach für positive Schlagzeilen, dann freut sich auch Warren Buffett, dessen Firma ja (fast) identisch ist mit dem Namen der bekannten Schauspielerin ist. 

Diese Namenswechslungs-Entdeckung verdanken wir angeblich Dan Mirvish, Regisseur und Blogger der „Huffington Post“. Der Autor habe, so der mit 150.000 Abonnenten angeblich größte deutsche Boersennewsletter weiter, eine erstaunliche Wechselbeziehung entdeckt. Aber lesen Sie doch selbst: 

„Wenn die Schauspielerin für Schlagzeilen sorgt, steigt der Aktienkurs der Beteiligungsfirma des US-Milliardärs, Berkshire Hathaway. Mirvish führt unzählige Beispiele an und hat für dieses merkwürdige Phänomen eine prima Erklärung: Der automatisierte Börsenhandel ist schuld. Tatsächlich zeichnet dieser auf Algorithmen basierende Handel mittlerweile für den Großteil der Umsätze verantwortlich – und so mancher der verwendeten Algorithmen beruht, neben vielen anderen Dingen, auch auf Trends in den Nachrichten. Und wenn der Name Hathaway prominent auftaucht, ist der Kauf der entsprechenden Aktien eine sichere Wette. Dass die Schauspielerin außer ihrem Nachnamen nichts mit der Beteiligungsfirma gemein hat, wird von den Rechnern geflissentlich ignoriert. Das wird wohl daran liegen, dass sie ihre Zeit lieber damit verbringen, bei Twitter zu stöbern. John Bullen von der Universität Cornell hat herausgefunden, dass die Stimmung der Twitter-Gemeinde das Auf und Ab des Dow Jones ein paar Tage vorwegnimmt. Dominieren beispielsweise Adjektive wie „verärgert“, „genervt“ oder „beunruhigt“, dann wird der Dow mit hoher Wahrscheinlichkeit in Kürze Kursverluste verzeichnen. Vor diesem Hintergrund ist den Computern wirklich alles zuzutrauen. Auch und gerade die Lektüre von Klatschmagazinen. Warren Buffett und seine Aktionäre können sich deshalb schon jetzt wieder einmal zufrieden lächelnd die Hände reiben: Mitte April kommt der Animationsfilm „Rio“ in die amerikanischen Kinos – und Hathaway leiht einem Charakter ihre Stimme. Das kann nur heißen: steigende Kurse!“

Anmerkung: Dem letzten Urteil schließt sich Social Banking 2.0 natürlich nicht an, es gibt – ebenso wie der ganze Kommentar – ausschließlich die subjektive Meinung des Börsen-Newsletter wider. Wer sich also auf solch waghalsige Querverbindungen verlässt, der kauft die Aktien, wie im echten Hollywood-Blockbuster, ganz auf eigenes Risiko.

Nun ja, es soll ja sogar Firmen geben, die die Börsenkurse anhand der Stimmungslage bei den Nutzern ermitteln. Au weia, sagt da der Börsenblogger.

Noch ein heißer Insidertipp: Wer Warren Buffett mal von einem etwas anderen Blickwinkel aus kennen lernen möchte, dem empfehle ich das Interview mit seiner Schwester Doris in der FTD: Es ist schwere Arbeit, Geld auszugeben. Wirklich lesenswert, weil es Einblicke jenseits der gängigen Klischees zur Familiengeschichte vermittelt.

Und im dritten und letzten Teil der kleinen Kreativserie über die milliardenschwere Investmentlegende Warren Buffett lässt Finanzblogger Tim Schäfer und Finanzkorrespondent aus New York demnächst durchblicken, warum er so viel über ihn schreibt, und warum ihn die gelegentlich vorgetragene Kritik, er sei ein bisschen arg „Buffett-hörig“, ziemlich kalt lässt.

Written by lochmaier

Mai 26, 2011 at 6:49 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Siemens (Interview): Schwört der Global Player der Atomkraft ab?

leave a comment »

In Japan scheint der Betreiber (nicht ganz unerwartet) weitere Details zur Atomkatastrophe in Fukushima verschwiegen zu haben. So sei es bereits vor Wochen in zwei weiteren Reaktorblöcken zur Kernschmelze gekommen, berichtet etwa Spiegel online heute. Das führt direkt zu der Frage, gibt es neben der Politik auch Unternehmen, die jetzt radikaler umdenken? 

So berichtet das Handelsblatt, der Siemens-Konzern sage: Atomkraft, nein danke! – nachzulesen bei silicon.de. Was ist dran, ist das ein neuerlich überzogener Medienhype, bei dem eine große Kluft zwischen Anspruch und Realität herrscht? Wohl nicht ganz. Werfen wir aber einen genaueren Blick hinter die mediale Eintagskulisse.

Wie also geht es weiter bei dem Global Player Siemens – zwischen der Atomkraft, einem wichtigen wirtschaftlichen Standbein im Konzern, und parallel dazu den Bemühungen, sich im Sinne der Energieeffizienz und Umwelttechnik ganz neu aufzustellen?

Zur Nachhaltigkeitsstrategie der Siemensianer habe ich im November vergangenen Jahres ein Interview mit Barbara Kux (56) durchgeführt. Sie ist im Konzernvorstand bei der Siemens AG verantwortlich für das Supply Chain Management, die Vermarktung des Umweltportfolios – und als Chief Sustainability Officer zuständig für alle Nachhaltigkeitsbelange im Unternehmen. 

Allein mit seinem Umweltportfolio will der Siemens-Konzern im Jahr 2014 einen Jahresumsatz von rund 40 Milliarden Euro erwirtschaften. Es kursieren mittlerweile auch deutlich höhere Zahlen. Die Zeichen sind folglich auf stürmisches Marktwachstum ausgerichtet. Barbara Kux beherrscht als erstes weibliches Vorstandsmitglied jedoch ein ähnlich hohes Budget bzw. Einkaufsvolumen wie die grüne Produktpalette in der industriellen Energieeffizienz.

Die gebürtige Schweizerin ist nach beruflichen Stationen unter anderem bei Nestlé und McKinsey bereits seit 1995 im Kreis der Global Leader of Tomorrow beim World Economic Forum in Davos vertreten. Im Interview erklärt die Managerin, wie sie den alltäglichen Spagat zwischen wirtschaftlichem Erfolg und der Nachhaltigkeit bewältigt – und wie sie Finanzchef Joe Käser mit klaren Argumenten vom eingeschlagenen Pfad überzeugt.

Social Banking 2.0: Frau Kux, wie erklärt man dem Finanzchef eines globalen Konzerns das kleine Ein-mal-Eins der CO2-freien Industrieproduktion made by Siemens?

Barbara Kux: Ganz einfach. Grün rechnet sich. Ich gebe Ihnen zwei Beispiele. Wenn wir einem Kunden aufzeigen, wie er seine Energiekosten um 40 Prozent senken kann und er das mit dem Siemens-Finanzierungsmodell über die garantierten Einsparungen quasi zum Nulltarif bekommt, dann überzeugt das. So haben wir das bereits bei 6.000 öffentlichen Gebäuden weltweit gemacht – und unsere Kunden haben insgesamt mehr als 2 Milliarden Euro Energiekosten gespart.

Oder nehmen sie unsere weltgrößte Gasturbine mit einem unerreichten Effizienzgrad von 60 Prozent in der Kopplung mit Dampf. Einer unserer Kunden in Florida hat sechs dieser effizienten Turbinen gekauft und spart über die gesamte Lebensdauer eine Milliarde US-Dollar an Energiekosten. Das macht es uns so einfach, unsere grünen Produkte zu verkaufen – und darum wächst unser grünes Portfolio.

Social Banking 2.0: Lassen sich betriebswirtschaftliche Finanzplanung, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg überhaupt konkret verbinden. Kommt das nicht einer Quadratur des Kreises gleich?

Barbara Kux: Ganz im Gegenteil. Das lässt sich sogar ganz ausgezeichnet verbinden. Ein Beispiel: Siemens investiert bis Ende 2012 rund 100 Mio. Euro, um seine Werke grüner zu machen. Und das wird sich auszahlen: Die Energiekosten werden dadurch bereits bis 2012 um durchschnittlich 15 Prozent sinken und der CO2-Ausstoß um 20 Prozent.

Zwei Beispiele dazu. In unsere Werke für Medizintechnik in Kemnath und für Bahntechnik in Krefeld haben wir jeweils eine Million Euro investiert. Der Return on Invest ist hier bereits nach zwei bis drei Jahren aufgrund der sinkenden Energiekosten erreicht. Übrigens bieten wir das Programm auch unseren Lieferanten an und haben beim ersten Dutzend von Ihnen festgestellt, dass auch hier große Einsparpotentiale vorhanden sind.

Social Banking 2.0: Welche Rolle spielt der Finanzchef als Bindeglied bei der Umsetzung?

Barbara Kux: Die CFOs spielen natürlich eine wichtige Rolle und sind eng eingebunden bei der Planung und Budgetierung der geplanten Maßnahmen. Und sie sind sehr engagiert, denn zeigen Sie mir einen CFO, der nicht an einer dauerhaften Senkung seiner Kosten quasi zum Nulltarif interessiert wäre.

Social Banking 2.0: Wie sieht der Ansatz zur Kapitalrendite (ROI) ökologisch wie wirtschaftlich in der Industrie aus?

Barbara Kux: Ich kann da nur für Siemens sprechen – und hier ist der Ansatz klar: Es geht um Geschäftschancen und Umsätze. Kein Unternehmen der Welt setzt mehr mit grünen Produkten um als wir. Wir haben unser Ziel, bis 2011 ein Umweltportfolio von 25 Milliarden Euro zu erreichen, jetzt bereits ein Jahr früher erreicht und sogar deutlich übertroffen. Und immer mehr Investoren ziehen Nachhaltigkeit als wichtiges Kriterium für ihre Bewertung eines Unternehmens heran.

Darum bin ich besonders froh, dass Siemens nicht nur im jüngsten Carbon Disclosure Leadership Index als weltweit führendes Industrieunternehmen ausgezeichnet wurde, sondern auch seit mehr als einem Jahrzehnt im Dow Jones Sustainability Index (DJSI) vertreten ist – und für 2010 erneut als Bester unserer Industrie bestätigt wurde. Je nachhaltiger das Unternehmen, desto attraktiver ist es. Für Bewerber, Mitarbeiter, Kunden und Anleger.

Social Banking 2.0: Welche Rolle spielt dabei eine nachhaltig aufgestellte Logistikkette?

Barbara Kux: Eine große. Bei Siemens etwa stammen 50 Prozent der gesamten Wertschöpfung von unseren Lieferanten. Wenn wir Nachhaltigkeit umfassend leben wollen, dann müssen wir auch unsere Lieferanten ganz intensiv einbinden. Nur so können wir unser Vorhaben umsetzen, das weltweit erste Industrieunternehmen mit einer durchgehenden umweltfreundlichen Lieferkette zu werden. Wir legen sehr großen Wert auf einen verantwortungsvollen und fairen Umgang mit unseren Lieferanten. Im jüngsten Dow Jones Sustainability Index wurde unser Lieferantenmanagement sogar als hervorragend bestätigt.

Social Banking 2.0: Wie lässt sich die Logistikkette nachhaltiger gestalten?

Barbara Kux: Hier gibt es drei Ansatzpunkte. Erstens: Sie können Transporte vermeiden. Beim Versand von Teilen einer Zellstofffabrik nach China haben wir früher die Einzelkomponenten zum Verpacker gebracht, dann zu einer Zentralstelle gefahren und von dort wurden sie weitertransportiert. Heute bringen wir alles nur noch zu einem Verpacker, der direkt an der Zentralstelle sitzt. So sanken die Transportkosten um 16 Prozent und die CO2-Emissionen um 30 Prozent. Ohne Zeitnachteil.

Wir kaufen auch verstärkt dort ein, wo wir produzieren. Das spart zahlreiche Warentransporte. Zweitens: Sie können den Mix aus Flugzeug, Schiff, Bahn oder Straße optimieren. Bauteile von USA nach Australien brauchten bislang per Luftfracht sieben Tage. Das haben wir geändert. Heute geht die Ware per Flugzeug nach Hongkong und dann weiter per Schiff nach Australien. Das dauert zwar deutlich länger, ist aber dank optimierter Projektplanung kein Nachteil. Die Kosten sinken dafür um 43 Prozent und der CO2-Ausstoß gar um 65 Prozent.

Und drittens lassen sich auch Kapazitäten intelligenter nutzen. Lampen von Osram bringen wir per Lkw nach England. Fuhr der Lkw früher häufig leer zurück, nimmt er nun auf dem Rückweg Medizintechnik von Oxford mit nach Erlangen. Auch mein Kollege Joe Kaeser, unser Finanzvorstand, weiß eine gut aufgestellte Lieferkette und ein professionelles Management der Lieferanten zu schätzen, denn das liefert einen substanziellen Beitrag zum Gesamtergebnis des Konzerns.

Social Banking 2.0: Wie kann man Partner, Lieferanten und Kunden in die nachhaltige Unternehmensführung einbinden?

Barbara Kux: Das wichtigste ist, die Lieferanten frühzeitig mit ins Boot zu holen. So haben wir ein Lieferantenforum ins Leben gerufen, bei dem wir uns in regelmäßigen Abständen persönlich austauschen. Denn wir sehen die Lieferanten als Partner, ohne die Siemens nicht so erfolgreich arbeiten könnte.

Zusammen mit unserem Finanzvorstand konnten wir unseren Lieferanten ein eigens aufgelegtes Finanzierungsprogramm anbieten, das sie speziell während der Krise finanziell entlastet hat. Und was die Kunden angeht: Ich denke, die Größe unseres grünen Portfolios zeigt, wie sehr die Kunden von unseren Produkten überzeugt sind. Weltweit spielt Energieeffizienz eine immer wichtigere Rolle in unseren Gesprächen mit Staaten, Kommunen und Unternehmen.

Social Banking 2.0: Welche Rolle spielt die finanztechnische Handhabung neuer nationaler wie internationaler Umweltrichtlinien?

Barbara Kux: Umweltgesetzgebungen analysieren wir stets auf Chancen und Risiken und integrieren sie zum Beispiel in unser Enterprise Risk Management. Unternehmen, für die zum Beispiel das Thema Energie besonders relevant ist, müssen regulatorische Änderungen im Hinblick auf veränderte Energiekosten oder CO2-Preise unbedingt im Blick haben.

Social Banking 2.0: Wie lässt sich die Produktplanung und -entwicklung aus Sicht der Nachhaltigkeit unter Einbindung der Finanzperspektive planen?

Barbara Kux: Produktplanung und –entwicklung haben den Kundennutzen im Fokus. Denn hoher Kundennutzen bedeutet langfristige Erlöse und hohe Profitabilität – und das ist wichtig aus CFO-Sicht. Aus Sicht der Nachhaltigkeit geht es letztlich um eine „total cost of ownership“ für ein Produkt. Es wird zunehmend erkannt, dass sie die tatsächliche Wirtschaftlichkeit eines Produkts widerspiegelt.

Das ist besonders wichtig bei langlebigen Investitionsgütern, bei denen nur ein Bruchteil der Kosten in der Anschaffung liegt – Beispiel Gebäude: 80 Prozent der Kosten fallen für die Unterhaltung an, nicht beim Bau. Knapper werdende Rohstoffe erfordern es zudem aus rein ökonomischer Sicht, Produkte so zu entwickeln, dass sie möglichst vollständig wiederverwertet werden können.

Interview: Lothar Lochmaier

Written by lochmaier

Mai 24, 2011 at 7:19 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Warren Buffett (1): Der Finanzjongleur mal ganz anders …

leave a comment »

Warren Buffett geht weiter auf Beutezug in der Finanzwelt, er will groß einkaufen, Firmenübernahmen und so weiter. Nun ja, genug „Spielgeld“ dürfte vorhanden sein. Wir zeigen nun aber die andere, die  künstlerische Seite des nimmermüden Firmenchefs von Berkshire Hathaway, der auf rund 80 Milliarden US-Dollar sitzen soll.

Hier die bislang völlig unbekannte Seite von Warren Buffett, ein paar musikalische Parodien:

Alles erkannt? Wenn nein, hier ein paar Erläuterungen: Im ersten Werbevideo für den US-Autoversicherer Geico (der Berkshire Hathaway gehört) tritt Warren Buffett als Kopie von Axl Rose auf, mit hüftlangem Haar, lila Bandana-Tuch, ellenlangen Tatoos und schwarzer Lederjacke. Die folgenden Videos zeigen Buffett bei einem Konzert an der Ukulele, im Interview mit dem Star-Rapper Jay-Z und in einem Spot als schauspielernder Matratzenverkäufer.

Written by lochmaier

Mai 22, 2011 at 7:39 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Reinrassige Ökoanlage: Prokon und die große Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit

with 3 comments

Der zur Zeit bei der „reinrassigen“ ökologischen Geldanlage auf den Werbeflächen auffallendste Anbieter ist Prokon. Ein sogenanntes Genussrecht soll den Anleger zur besten Sendezeit kurz vor der ARD-Tagesschau darauf aufmerksam machen, dass er jetzt doch in (s)eine lebenswerte Zukunft investieren solle. Mindestens 28 Seiten Text sollte man allerdings hier vorher gelesen haben, eventuell gleich im Beisein von einem oder zwei Rechtsanwälten dazu. 

Also: Der Windenergiehersteller muss sich trotz erfolgreichen Einwerbens eines dreistelligen Finanzvolumens weiterhin viel Kritik gefallen lassen.  Bereits im vergangenen Jahr pries Prokon seine Genussrechte per Postwurfsendung  als „Alternative zur Bank oder Lebensversicherung“ an: „Nur eine Investition in Sachwerte bietet Ihnen einen wirksamen Vermögensschutz!“.

In dieser Werbung, die laut Anbieter deutschlandweit an die Haushalte verteilt wurde und wird, sei von Risiken gar nicht die Rede gewesen, monierte schon damals die Stiftung Warentest.  Im Klartext liest sich das dann so: Anleger werden durch den Kauf der Genussrechte keineswegs Miteigentümer an Windkraftanlagen oder anderen Sachwerten. Sie erwerben lediglich eine „stille Beteiligung“ ohne Mitspracherecht an unternehmerischen Entscheidungen.

Wenig nachhaltig anmutendes Kleingedrucktes gibt es noch viel mehr, auch Branchenkenner sehen das Ganze kritisch. Der Blick hinter die Kulisse ist also schon deutlich weniger cool als das Werbeversprechen. Und damit sind wir beim schwierigen Thema der ökologisch hundertprozentig stimmigen Geldanlage.

Wir stellen uns jeden Tag die bange Frage: Gab und gibt es da nicht doch irgendeinen vermeintlich harmlosen Zulieferer einer Solaranlage, der nicht parallel dazu auch schonmal drei Schrauben für ein Atomkraftwerk geliefert hat? Das wäre dann definitiv ein Ausschlußkriterium. Nein – ich will den Fall Prokon keineswegs verharmlosen, der ist natürlich von einem anderen Kaliber, nämlich hart an der Grenze zur bewussten Täuschung. 

Und wenn ja – was folgt daraus? Ich plädiere zunächst generell für eine kritische neue Sachlichkeit bei einem Thema, das zwangsläufig ein enormes Loch zwischen Schein und Sein reißt. Denn wir sind alle nicht so nachhaltig, wie wir glauben, wir fahren (meistens Auto, oder zumindest mit). Wir fliegen, weil wir manchmal müssen, oder auch wollen. Fahrrad fahren ist gut, aber manchmal geht es nicht ohne andere schädliche An- und Umtriebe.

Wir werden also nicht immer von der grünen Mülltonne bis in die graue Bahre jeden Anspruch an uns selbst und andere zu 100 Prozent einlösen können. Das gibt die nötige innere Gelassenheit und Distanz, um dem Thema mit einer undogmatischen Sympathie zu begegnen.    

Im Falle von Prokon und einiger anderer Anbieter hält allerdings das Verwirrspiel an. Denn die Werbestrategie ist aktuelle natürlich erneut auf der Warnliste der Verbraucherschützer gelandet. Wie gut oder schlecht das ist, hängt davon ab, aus welcher pragmatischen oder ideologischen Ecke man es betrachtet.

Leider malt gerade die bodenständig-visionäre Moral ziemlich langsam – so dass notwendige Gerichtsurteile so spät rechtskräftig werden, wenn überhaupt. Auch die FTD hat das Thema Risiken im Kleingedruckten kürzlich aufgegriffen und ein kleines Warnfester für allzu illusionsgierige reinrassige Ökoanleger aufgestellt.

Bevor jetzt wieder einige eifrige Kritiker monieren, es gibt sie doch die ethisch einwandfreien Projekt. Ich weiß – aber: Neutrale Einschätzungen zu den grünen Geldanlagen sind schwieriger denn je zu erhalten. Es ist ebenso viel Blendwerk wie Illusionen im Spiel, ähnlich wie auf dem grauen Markt der Geldanlage. Andererseits ist klar, das Thema wird weiter boomen. Allerorts gibt es große Titelgeschichten, so etwa in der Maiausgabe von „Cash“ unter dem Titel Durchbruch für grüne Geldanlagen. (leider online noch nicht verfügbar).  

Insofern also lautet die Botschaft, erstens: innere Distanz und Gelassenheit, zweitens: genau prüfen, was sich hinter dem Ökoheilsversprechen verbirgt – und drittens: fortlaufend prüfen, wohin das Geld wie und von wem platziert hinwandert. Am besten geschähe dies mit einem interaktiven Trackingtool.

Oder gibt es das noch gar nicht, wie in der Lebensmittelindustrie und -logistik, wo man die Charge jederzeit nachverfolgen kann, wo sie sich gerade befindet? Ein Geldtracker, vielleicht eine gute Geschäftsidee – arbeite dazu gerne ein philosophisch und ethisch völlig einwandfreies Konzept aus. Aber: Da wäre immer noch das Thema mit der Herkunft, wo man die ganze Lieferkette von der Wiege bis zur Bahre erfassen sollte. Au weia – denn allein Puma fügt laut Yahoo Finance der Umwelt einen Schaden von 94,4 Mio. Euro zu.

Keine Produkte mehr von Puma kaufen, obwohl die einiges dagegen tun? Aber wer ist der richtige Idealpartner, vor dem die Braut wie im Hollywoodfilm mit Julia Roberts und Richard Gere nicht gleich mehrere Male hintereinander flüchten muss, weil sie sich gar nicht an den eigentlich Richtigen rantraut. 

Werden wir deshalb lieber wieder pragmatisch: Welche Herausforderungen die Unternehmen aber auch Banken dabei noch aus dem Weg zu räumen haben, das skizziere ich in der aktuellen Maiausgabe der Fachzeitschrift „die bank“.

Sustainable Performance Management: Den CO2-Fußabdruck präzise vermessen

Jedem also, der sich jenseits von Sonntagsreden ernsthaft und professionell mit der Thematik auseinandersetzen möchte, sei der Artikel wärmstens empfohlen, er zeigt, wieviel Kluft wir noch überwinden müssen, bis wir überhaupt zum möglichst vollständig eingelösten ethischen Anspruch gelangen können.

Written by lochmaier

Mai 19, 2011 at 1:36 pm

Veröffentlicht in Uncategorized

Atomforum: Jahrestagung Kerntechnik erfindet sich neu

leave a comment »

Am 13. April hatte ich hier auf meinem Weblog folgendes berichtet:

Jahrestagung Kerntechnik 2011: Journalisten von der Teilnahme ausgeschlossen

Nachdem das Thema rund um das Atomforum nun doch einige Wellen geschlagen hat, bringe ich dazu pünktlich zum Beginn der Veranstaltung ein kurzes Update. So hat die Berliner TAZ sich hier damit beschäftigt:

Ein Auszug:

„Verwirrung gab es auch um die Frage, ob Journalisten eigentlich von der Tagung berichten dürfen oder nicht. In einer Pressemitteilung aus dem Anti-AKW-Protestspektrum, die auf www.atomforum-blockieren.de erschien, heißt es, Presse sei bei der Tagung gar nicht erwünscht. 

Diese Behauptung, die die Tageszeitung Neues Deutschland ungeprüft druckte, basiert auf einer E-Mail, die der Journalist und Blogger Lothar Lochmeier am 13. April veröffentlichte. Die Antwort auf sein Akkreditierungsgesuch für den Kongress lautete nämlich lapidar: „Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass sich der Veranstalter aufgrund der aktuellen Situation gegen die Akkreditierung von Journalisten zur Tagung ausgesprochen hat.“

Dazu meinerseits ein kurzer Kommentar, der belegt, dass es hier nicht um das simple Spiel geht, wer gewinnt oder verliert. Zunächst einmal lässt sich die obige Behauptung ja belegen. Da gibt es also nichts zu deuteln. Es geht hier außerdem weder um gewinnen noch verlieren, sondern um informieren und aufklären.

Jedenfalls ist das bei mir so. Ich folge nicht primär meinem weltanschaulichen Credo und sehe die Welt nur durch meine rosarote Brille, sondern möchte möglichst fundiert und ohne Scheuklappen darüber berichten, was passiert – in diesem Fall im Zuge der Neuorientierung bei der Energieversorgung.

Das bedeutet im Umkehrschluß aber auch: In den Jahren zuvor waren auf der Jahrestagung Kerntechnik Journalisten meist recht gerne willkommen, und die Entscheider aus der Energiebranche, respektive Atomindustrie, sind nicht müde geworden, den Berichterstattern viele zur allgemeinen Entwarnung gedachten Hinweise und Wegweiser aufzustellen.

Seit kurzem wissen wir alle, was ein „Restrisiko“ ist. Die vermeintlichen 20 Prozent an Restrisiko können zu 80 Prozent der plötzlich von allen Menschen zu tragenden Hauptrisiken werden. Dreht die öffentliche Stimmungslage aufgrund einer Katastrophe wie jener von Fukushima, dann gilt  plötzlich das Motto: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!

Diese Einigelungspolitik ist einerseits nur allzu menschlich, aber sie ist definitiv kein probater Lösungsweg, unabhängig davon, wie jeder Leser hier persönlich zur Atomenergie stehen mag. Offenbar ist jetzt zumindest laut TAZ der Trend hin zu selektiven Akkreditierungen direkt vom Veranstalter auch erkannt worden, nämlich dass eine vollkommene Abschottungspolitik zur Öffentlichkeit hin – und damit zum mündigen Bürger – nicht der letzte Weisheit Schluss sein kann.

Was folgt daraus? Erstens: Derart komplexe Entscheidungsprozesse kann man nicht an externe Dienstleister outsourcen, die dann als eine Art geistige Firewall für die eigentlich Verantwortlichen die Absage an die Journalisten überbringen dürfen.

Zweitens: Dass jetzt offenbar bei der Jahrestagung Kerntechnik ein partielles Umdenken stattfindet, auch dies ist kaum verwunderlich, denn diese Verteidungslinie war und ist gegenüber einer kritischen Öffentlichkeit kaum zu halten. Dann finden Proteste umso mehr vor den Türen der Veranstaltung von diesem Dienstag bis Donnerstag statt, wie der heutige Artikel im Neuen Deutschland es eindrücklich belegt. Bildlich gesprochen: Eine Festung kann nur dann gehalten werden, wenn eine Armee sie schützt.

Es ist also eine gute Nachricht, denn Unternehmen oder Verbände müssen sich gerade auch in kritischen Situation dialogfähig und konfliktbereit zeigen. Denn gegen eine breite Öffentlichkeit kann heute zumindest in unseren Breitengraden gerade aufgrund der netzbasierten Bürgerbeteiligungsmodelle niemand mehr regieren.

Was kommt? Die Lernkurve ist rasant, aber sie ist für die Beteiligten durchaus produktiv, sofern sie sich wirklich dem Dialog von Angesicht zu Angesicht im Auge des Orkans öffnen können. Aber natürlich gibt es auch kreative Rochaden, bei denen versucht wird, dem großen Ganzen einen neuen Anstrich zu verpassen.

So berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass man sich jetzt auf der Jahrtestagung Kerntechnik ganz auf das wissenschaftliche Programm konzentrieren werde  – und da ist dann schon mal rasch eine größere Programmänderung drin.

Fazit: Es gibt, so jedenfalls meine Theorie, drei quasi suprahegemoniale Gebilde oberhalb der Gesellschaft, die dieser gegenüber seit geraumer Zeit gar nicht direkt „rechenschaftspflichtig“ sind. Das sind neben den Banken die Energiewirtschaft und die Pharmaindustrie.

Dieses so diskret hinter den Kulissen agierende Triumvirat braucht sich nämlich nicht durch „Kundenorientierung“ oder gar eine nachhaltig ausgerichtete Unternehmensphilosophie zu legitimieren und permanent zu beweisen, es existiert quasi per staatlich sanktioniertem Dekret ganz von oben herab.

Gelänge es, diese drei Festungen bzw. wirtschaftlichen Schlüsselsektoren „vernünftig“ zu demokratisieren und auch mit Hilfe neuer Partizipationsmöglichkeiten via Social Media produktiv zu restrukturieren, dann würde auch die Bewältigung von wichtigen Zukunftsaufgaben mit größerer Dynamik angegangen.

Dieser Veränderungsprozess ist jedoch nichts für reine Sozialromantiker – auch die Wutbürger müssen und dürfen dazulernen. Der Wandlungsprozess wird allerdings nicht schmerzfrei erfolgen, das zeigen die aktuellen Geschehnisse etwa in den arabischen Staaten.

Und nicht nur die Energiewirtschaft und andere Wirtschaftsakteure haben viel dazu zu lernen. Auch die Kunden müssen sich ihrer Verantwortung intensiver stellen und mehr Zeit mit dem Thema Geld, Energie verbringen als mit dem nächsten Urlaubsschnäppchen oder einem neuen Flachbildfernseher.

Positiv bleibt festzuhalten: Die künftigen Entscheidungsträger in Wirtschaft und Gesellschaft sind aber deutlich mehr vernetzt und dezentral aufgestellt, insofern braucht man kein großer Energie- oder Wirtschaftstheoretiker zu sein, um diese Entwicklung als Schlüsselkriterium für neue und deutlich kooperative Wirtschaftsmodelle zu identifizieren, in denen das Ganze mehr darstellt als die Summe seiner Teile. Das Atom – es hat also durchaus eine große Zukunft vor sich, wenn dieser Grundbaustein der Materie sich an der richtigen Stelle mit anderen zusammentut.

Die Industrie steckt indes bereits jetzt im Ausland neue Claims ab – und gibt Deutschland preis. So pusht oder versucht RWE-Chef Großmann in den Niederlanden oder Großbritannien neue Projekte zu retten, wie die Nachrichtenagentur Reuters heute nachmittag berichtet. Über die Zukunft des Atoms ist also das letzte Wort noch längst nicht gesprochen. Und es macht vor keiner Grenze Halt, weshalb grenzüberschreitende Dialogverfahren gefragt sind – und kein simples Ausweichen zum nächsten schwächsten Glied in der Energieversorgungskette, das den Begriff Restrisiko (für kommende Generationen) noch nicht zur Kenntnis genommen hat.

Written by lochmaier

Mai 17, 2011 at 4:11 pm

Veröffentlicht in Uncategorized

Financewatch: Wie gut lassen sich Finanzmärkte überwachen?

with one comment

Einige EU-Abgeordnete haben (mal wieder) eine Art informelle Lobby „gegen Banken“ gegründet, berichtet die FTD. Mehr dazu auch in einem Update vom April auf nachhaltigkeit.org. Laut Sven Giegold, Europavertreter der Grünen, soll es sich dabei um eine Partei übergreifende Alternative zu der gerade in Brüssel äußerst rührigen Finanzindustrie handeln. Das klingt ebenso griffig wie belanglos.

Denn schaut man sich die Vielzahl derartiger Iniativen an, dann wird deutlich, der Bürger ist müde, sich immer wieder gegen irgendwelche klischeehaften Feindbilder zu erheben im Netz. Derartigen Initiativen mangelt es deshalb allesamt an Durchschlagskraft, weil die Ziele schwammig sind und die verlässlichen Alternativen nicht bereit stehen.

Denn wer A wie Anti sagt, sollte auch den Weg nach B wie neue Betaversion beschreiben. So waren bei Financewatch am 8. Mai auf dem Twitter-Account gerade mal 190 Follower versammelt. Auch selbst folgt die Initiative niemandem. Ein Start sieht anders aus – Klickt man auf den Facebook-Button, so landet man gelegentlich auf Umwegen, auch dies ein wenig rühmlicher Auftakt im geistigen Gefolge von Wikileaks und Co.

Dies führt zu der höchst banalen Erkenntnis. Das allzu lärmende Geschrei der Transparenzgesellschaft bringt uns nicht weiter. Es reicht nicht aus. Worauf es vielmehr ankommt, ist echte Partizipation, also kreative Konzepte und Alternativen, die sich nicht nur in der Protestkultur „die da oben“ und „wir Ohnmächtigen“ hier unten erschöpft. Das Prinzip Wikileaks droht sich sonst totzulaufen, noch bevor es sein kreatives Potenzial überhaupt entfalten kann.

Mehr zum Hintergrund von Financewatch offeriert das Weblog von Marco Althaus. Sein Fazit: Lobby bleibt Lobby. Daran müssen wir aber nicht verzweifeln. Denn es gibt wirksame Elemente der Selbst- und Fremdkontrolle, und das Netz ist das Werkzeug, ja gelegentlich sogar eine scharfe Waffe, um grobe Missstände ans Tageslicht zu befördern.

Für die Protagonisten gelten allerdings einige banale Grundregeln: Wenn sie moralisch nicht integrer agieren, als die von ihnen so scharf Kritisierten, dann läuft jede Initiative, wie Wikileaks und all die kreativen Abkömmlinge wie Stopbanque, Greenleaks und Openleaks, in die geistige Leere.

Hier ist künftig erheblich mehr Professionalisierung gefragt, statt eingängiger moralischer Vorzeigehaltungen, aber auch hier dürfte der Lernprozess etwa durch die jüngsten Geschehnisse im Guttenplag bereits eingeleitet sein. Das Netz ist im Idealfall ein großes weltumspannendes Dokument, das viele Menschen kreativ bearbeiten können, und in das sich sogar leistungsfähige Mechanismen zur Qualitätssicherung einbinden lassen.

Fakt ist aber auch: Wichtiger als allein Mißstände in der Finanzindustrie aufzudecken, wo oftmals unklar ist, wer das trojanische Pferd ist, ist es, weiter an den kreativen und verlässlichen Alternativen zu feilen, damit diese sich professionalisieren können.

Written by lochmaier

Mai 11, 2011 at 6:41 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Neuseeland: ASB Bank pusht die Facebook-Filiale

with 11 comments

Während die meisten Banken es bislang bei einer bloßen Kontaktpräsenz auf dem weltweit größten sozialen Netzwerk mit rund 550 Millionen Mitgliedern belassen, geht die neuseeländische ASB Bank einen Schritt weiter. Das besondere Element an dieser weltweit ersten Facebook-Bankfiliale ist, dass die Kunden sich mit acht „echten“ Bankberatern sieben Tage in der Woche über ihr konkretes Anliegen austauschen können.

Die ASB Bank setzt dabei auf eine Chat-Anwendung als Facebook-App. Die Mitarbeiter, die für ein virtuelles Gespräch jeweils zur Verfügung stehen, sind entsprechend gekennzeichnet. Ein Klick auf einen freien Mitarbeiter öffnet den Dialog. Eine komplizierte Anmeldung ist dafür nicht erforderlich. Das Gespräch selbst wird offenbar nicht aufgezeichnet.

Dadurch soll die Netzgemeinde sich auf Augenhöhe mit der Hausbank fühlen. Die bisherigen Erfahrungen hätten, so jedenfalls die Verantwortlichen, bereits widerlegt, dass die Kundschaft mit einem gewissen Fremdeln auf das virtuelle Bankbüro reagiert. Mehr noch: Laut Einschätzung der Verantwortlichen von der ASB Bank hat sich die Kundenbeziehung durch das neue Angebot sogar deutlich intensiviert.

Im Interview gibt nun Simone McCallum, bei der ASB Bank verantwortlich für die Bereiche Internet Community Operations und Support Internet Banking, einen Einblick in die aktuellen Aktivitäten und sie zieht eine erste vorsichtige Bilanz der Initiative. Wir fragen: Die „Facebook-Bank“ – Hype oder realistisches Geschäftsmodell in der neuen Netzbeziehung zwischen Bank und Kunde? 

Social Banking 2.0: Wie kam die Idee zustande, die weltweit erste Facebook-Filiale zu eröffnen?

Simone McCallum: Bei der ASB Bank arbeiten wir permanent daran, nach neuen und innovativen Wegen zu suchen, um die Qualität beim Kundenservice und den Erfahrungen im Umgang mit uns zu optimieren. Wir haben erkannt, dass die Neuseeländer sich immer stärker auf Social Media Plattformen engagieren. Und so wollten wir ihnen die Möglichkeit bieten, mit uns direkt zu interagieren, in Ergänzung zu unseren bestehenden Online-Angeboten. Rund 1,8 Millionen Menschen nutzen hierzulande bereits Facebook, weshalb es Sinn macht, dort präsent zu sein, wo sich die Leute überwiegend bereits im Netz tummeln.

Social Banking 2.0: Welches sind die wichtigsten Ziele mit dieser Initiative?

Simone McCallum: Unser Fokus liegt ganz klar auf dem Gespräch, dem Feed-back und dem Zuhören. All dies sind grundlegende Bestandteile für ein wachsendes Engagement der Kunden. Unsere virtuelle Facebook-Filiale wurde also ins Leben gerufen als der Versuch, eine aktive Rückkoppelungsinstanz mit unserer Community zu schaffen.

Social Banking 2.0: Wie sieht der aktuelle Status seit dem Projektstart aus?

Simone McCallum: Das Echo auf unsere Aktivitäten seitens der Kunden ist bislang überwältigend. Das beherrschende Thema aus deren Sicht ist der große Vorteil, jetzt in der Lage zu sein, direkt und bequem mit der ASB Bank zu chatten, während man gerade auf Facebook eingeloggt ist. Übrigens: 99 Prozent der Kunden, die unsere Filiale zuvor besuchten, würden uns an ihre Familie oder Freunde weiter empfehlen.

Social Banking 2.0: Welche Schritte folgen als nächstes, gibt es weitere Funktionalitäten?

Simone McCallum: Unsere virtuelle Facebook-Filiale befindet sich noch in einer ausgedehnten Testphase. Wir werden das weitere Feedback aus der Nutzergemeinde einbeziehen und abschätzen, wie wir die Plattform in Zukunft weiter verbessern können.

Social Banking 2.0: Stellt die Datensicherheit in einer sozialen Netzwerkumgebung nicht ein kritisches Element dar?

Simone McCallum: Die Daten, die wir in der virtuellen Filialanwendung generieren, werden weder von Facebook noch von einer anderen Drittpartei gespeichert. Lediglich wir selbst und unsere Mitarbeiter verfügen über die Zugangsberechtigung dazu. Das Schutzniveau ist deshalb vergleichbar mit dem ebenfalls hohen Niveau beim Security Monitoring und der Software, wie wir sie für unsere FastNet Online Banking Services verwenden. Dies schließt eine Verschlüsselungstechnologie auf Basis von 128-Bit SSL ein, so dass die Nutzer sich darauf verlassen können, dass die Informationen sicher sind. Wir empfehlen unseren Kunden natürlich auch weitere Sicherheitsmaßnahmen, um ihre persönlichen Kontodaten zu schützen, indem sie etwa ihre Internet Security Software und sonstigen Systeme regelmäßig auf dem neuesten Stand halten.

Social Banking 2.0: Wie lassen sich derartige Aktivitäten innerhalb eines schlüssigen Social Media Managements und Marketings sinnvoll bündeln und kanalisieren?

Simone McCallum: Wir nutzen den Kurznachrichtendienst Twitter bereits seit 2009 und finden, dass er für uns eine großartige Möglichkeit darstellt, mit den Online Communities in Verbindung zu treten. Unsere Seite auf Facebook ist erst wenige Monate im Netz und bis dato haben schon 13.000 User sich für den Like-Button entschieden. Wir sehen unser Engagement in der Welt von Social Media als eine Erweiterung unseres starken Bemühens im Community Engagement an, sprich, wir wollen die Nutzer in all unsere Aktivitäten einbinden.

Social Banking 2.0: Wie können denn die Kunden konkret von der virtuellen Bankfiliale profitieren?

Simone McCallum: Zum einen hat unsere Facebook-Präsenz sieben Tage die Woche von 08.00 Uhr in der Früh bis um 21.00 Uhr abends geöffnet. Das macht es für die Kunden leicht, sich mit einem Bankspezialisten in Verbindung zu setzen. Schließlich bietet diese Option auch handfeste Vorteile, etwa wenn es um konkrete Ratschläge bei einem privaten Kredit geht, wie man eine Überweisung automatisch vornehmen kann, wie man bei der Urlaubsplanung bares Geld sparen kann, oder auch nur, um die eigene Finanzverwaltung mit konkreten Spar- und Anlagetipps wieder auf Vordermann zu bringen.

Interview: Lothar Lochmaier

Written by lochmaier

Mai 8, 2011 at 7:44 am

Veröffentlicht in Uncategorized

Meeresenergie: Aus der Welle Ökostrom produzieren?

leave a comment »

Das ist tatsächlich eine ganz realistische Frage. Im Prinzip ist die Energie der Ozeane ja nahezu unerschöpflich. Kein Wunder also, dass Forscher, Wissenschaftler und Unternehmen dieses bislang ungebändigte Kraftreservoir für die Stromgewinnung nutzbar machen wollen. 

Ich beobachte nun schon seit Jahren in unzähligen Fachartikeln vor allem die schottischen Ingenieure bei ihrer Arbeit. Ein spannender aber ziemlich nervenaufreibender Job, bei dem das schnelle Erfolgserlebnis weit entfernt liegt. Hier nur ein Verweis auf (m)einen Artikel in der Wochenzeitung die ZEIT mit dem Titel: Strom aus der Welle, in dem ich das raue Element auf den schottischen Orkney Inseln eingehend skizziert habe.

Ich gebe es zu, ich bin fasziniert nicht nur vom Meer, sondern auch von dieser besonderen Möglichkeit, aus der Kraft der Wellen- und Gezeitenströmungen Strom zu erzeugen. Es ist echte Pionierarbeit, wo die Forscher eine hohe Frustrationstolerenz benötigen. 

   

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, zu teuer, technisch nicht realisierbar – und schädlich für die Umwelt, kurzum: Nicht konkurrenzfähig etwa mit der Windenergie. Natürlich muss man jeden Standort und jede Technologie auf Herz und Nieren prüfen. Aber auch die Technologie in der Windenergie war vor zwanzig Jahren noch am Beginn, der Dreiflügler schälte sich erst allmählich als idealer technischer Lösungsweg heraus. 

Wellen-, Gezeiten- und Strömungskraftwerke wandeln Meeresenergie in einem aufwändigen technischen Prozess um – und transportieren den dadurch gewonnenen Strom zu den Haushalten an Land. Noch aber befindet sich diese alternative Form der Energiegewinnung im Erprobungsstadium.

Von der rauhen Natur auf offener See können wir vieles lernen. Nur wer sich neuen Herausforderungen entschlossen stellt, entdeckt besondere Wege und Möglichkeiten. Nicht immer erkennen wir das große Potenzial neuer Ideen sofort. Und: Wie im richtigen Leben, funktioniert nicht immer alles gleich beim ersten Mal.

In der Fachzeitschrift Energiespektrum gebe ich nun ein vor allem technisch und wirtschaftlich orientiertes Update zu den jüngsten Fortschritten bei der Gewinnung von Strom aus dem Meer. Aber lesen Sie doch am besten selbst: Schwappt die Technik über?

Written by lochmaier

Mai 4, 2011 at 6:38 am

Veröffentlicht in Uncategorized