Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie

Das Buch

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Lothar Lochmaier: Die Bank sind wir – Chancen und Perspektiven von Social Banking

Autos, Türen und Banken – was haben diese drei Dinge gemeinsam? Man weiß nicht, was sich im Innenleben bzw. dahinter verbirgt. Social Banking versucht die „Black Box“ der unsichtbaren grauen Eminenzen in der Finanzindustrie ans Tageslicht zu holen. Das Internet spielt eine große Rolle als Katalysator im Sinne einer neuen und nachhaltigen Investmentkultur. Darin stellt der Kunde nicht mehr das passive Opfer von undurchschaubaren finanziellen Transaktionen dar, sondern wird selbst zum aktiven Gestalter seiner Anlageentscheidungen. Ersetzen virtuelle Finanzgemeinschaften künftig die Arbeit von Bankfilialen und Vermögensberatern? Drängen intelligente IT-Dienstleister die Finanzinstitute in die zweite Reihe?

Was ist Social Banking? „Die Bank sind wir“ versucht, diesen Begriff im Bedeutungswandel und in seinen unterschiedlichen aktuellen Ausprägungen zu beschreiben. Das Buch zeigt, dass gerade mit Hilfe des Internets neue Formen der Beteiligung an den Geschäftsprozessen einer Bank möglich sind, die sich mit den Begriffen Partizipation, Mitbestimmung und Transparenz verbinden.

In der Einführung wird gezeigt, wo die Defizite in der provisionsorientierten Bankberatung liegen, die oftmals kaum auf die wirklichen Bedürfnisse der Kunden eingeht. Ein historischer Rückblick beleuchtet die Entstehung und den Bedeutungswandel des Begriffs „Social Banking“.

Der Autor analysiert neue Banking-Ansätze und beschreibt die unterschiedlichen Plattformen in der sozialen Kreditvergabe und in den sich neu formierenden finanziellen Netzwerken. Er untersucht, welche Nutzer sich mit welchen Motiven auf welchen Plattformen tummeln. Hierbei fließen Erkenntnisse aus der Kapitalmarktforschung und der Finanzsoziologie mit ein, um eine Brücke zwischen Anlage- und Konsumverhalten einerseits und dem Lebensstil unter dem Einfluss neuer Medien andererseits herzustellen.

In einem Ausblick vermittelt der Autor schließlich einige Ansätze, um das Bankwesen weniger in einem rein moralischen Sinne zu definieren, sondern als Rückbesinnung auf die Kundenbedürfnisse stärker auf die zentralen Existenzgrundlagen von Gesellschaft und Wirtschaft auszurichten.

Das Buch ist lesenswert für alle, die beruflich und privat einen Blick hinter die „Black Box Bank“ werfen wollen — und daran glauben, dass nicht mehr staatliche Regulierung und Eigenkontrolle die Zukunft im Bankwesen darstellen, sondern neue und bessere (?) Geschäftsmodelle, bei denen der Nutzer die Regie führt. Wir stehen am Anfang einer spannenden Entwicklung, die unsere Bankenlandschaft und Finanzindustrie prägen wird.

„Die Bank sind wir“ ist als Telepolis-Buch von Heise beim dpunkt.verlag in Heidelberg am 25. Mai 2010 erschienen. Die Publikation kann hier beim Verlag oder bei Amazon bereits bestellt werden:

http://www.dpunkt.de/buecher/3270.html

http://www.amazon.de/Die-Bank-sind-wir-Perspektiven/dp/393693164X/ref=sr_1_33/278-0156721-4538423?ie=UTF8&s=books&qid=1269436817&sr=1-33

Auf Amazon gibt es dazu erste Leserreaktionen. Auch Rezensionen sind vorhanden:

Deutschlandradio Kultur:

… Diese Analyse und die gut lesbare, ausführliche Bestandsaufnahme des Status Quo macht sein Buch zu einem Muss für alle, die ihre Geldgeschäfte aktiv im Internet gestalten wollen.“

 Quelle: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1238893/

 Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF aktuell):

 „Der Autor vermittelt in seinem Buch Grundlegendes zur Geschichte der Banken, der Kredite und finanzieller Netzwerke. Darüber hinaus informiert er hintergründig über das Social Banking und seine verschiedenen Erscheinungsformen, seine Entstehungsgeschichte und den Bedeutungswandel. Für Lochmaier sind Partizipation, Mitbestimmung und Transparenz die zentralen Argumente für das Social Banking im Web 2.0.“

Quelle: http://sonntags.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,8091828,00.html?dr=1

Der Bankingclub findet:

„Herausgekommen ist ein umfassendes Werk zur Zukunft von Banken mit der Kernthese, dass Selbstbestimmung und Transparenz die entscheidenden Kriterien für Kunden bei der Wahl der Bankverbindung sein werden… Eine endgültige, verbindliche und trennscharfe Definition des Begriffes „Social Banking“ gibt er allerdings nicht. Hier besteht also weiterhin Diskussionspotential und Klärungsbedarf…“

Quelle: http://www.bankingclub.de/news/Die-Bank-sind-wir/ 

Und hier einige Stimmen aus der selbstverwalteten Blogosphäre:

P2P-Kredite: Das Buch bringt eine interessante Mischung aus Bestandaufnahme, Analyse und Interpretation. Bei letzterer ist für meinen Geschmack der Autor etwas zu skeptisch/pessimistisch – sowohl was die Banken angeht, als auch was die innovativen Ansätze angeht. Zur Lektüre sehr empfohlen (auch den Bankern).

Valuation in Germany: Lothar Lochmaier ist dafür zu danken, dass er das zunehmend an Bedeutung gewinnende „Social Banking“ aufgegriffen hat. Er beschreibt Social Banking mit einer gewissen inneren Distanz, sein Buch enthält keine Werbebotschaften. Diese kritische Haltung schafft Glaubwürdigkeit.

In künftigen Auflagen sollte das Buch um eine theoretische Einordnung des Social Banking ergänzt werden, um Anknüpfungspunkte für weiterführende Überlegungen zu haben. Für genauere Überlegungen zur Wirkung von Social Banking kann es außerdem fruchtbar sein, Social Banking als „systemisch“ im Sinne der Systemtheorie aufzufassen.

Textico.de:  Lochmaiers Blick ist generell und beispielhaft – er zeigt existierende Ansätze sozialorientierter Vernetzungen, erklärt die Modelle und erläutert die Hintergründe der Menschen, die sie nutzen.

Written by lochmaier

Oktober 16, 2009 um 8:45 am

5 Antworten

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  1. Hallo Herr Lochmaier,

    eigentlich wollte ich Ihr neues Buch einfach nur lesen. Aber dabei ist es nicht geblieben. Je länger ich mich mit Ihrem Buch befasst habe, desto interessanter wurde es.

    Ich habe also einen kleinen Beitrag dazu geschrieben:

    http://valuation-in-germany.blogspot.com/2010/06/die-bank-sind-wir.html

    Mein Beitrag ist weder eine Rezension, noch eine Kritik, sondern ein Arbeitspapier.

    Beste Grüße
    Eric Schreyer

    Eric Schreyer

    Juni 11, 2010 at 10:23 am

  2. […] Buch von Lothar Lochmair: Die Bank sind wir könnte das inoffizielle Programm dieser Veränderungsbewegung sein oder werden. Eine sehr […]

  3. […] Der Verfasser dieses Beitrags ist Autor des Buchs Die Bank sind wir – Chancen und Perspektiven von Social Banking. Lothar Lochmaier · 02.05.2011 Keine Kommentare Share | Feuilleton > […]

  4. […] Anregung der Diskussion um die Rolle und das Selbstverständnis der Banken. Hier geht’s zur Quelle und hier direkt zum […]

  5. […] aktiv erproben. Zweitens war es die Arbeit an meinem ersten Buch der Bankentrilogie „Die Bank sind wir“, zu der eine Art von Internettagebuch eine hilfreiche Ergänzung darstellte. Und drittens liegt […]


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