Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie

Noa Bank: Gründer Francois Jozic bezieht Stellung zur Medienkampagne gegen Newcomer – Blogosphäre differenziert statt nur einseitig wie die Leitmedien zu polarisieren

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In der Blogosphäre wird ziemlich deutlich, dass viele Beobachter vom Ausmaß einer Medienkampagne gegen eine kleine Bank wie den Newcomer Noa Bank doch sehr überrascht waren, siehe meine ausführlichen vorherigen Analysen.

https://lochmaier.wordpress.com/2010/04/09/noa-bank-diskussion-um-un-serioses-geschaftsmodell-halt-an-deutsches-factoring-portal-kritisiert-spiegel-online-wegen-irrefuhrender-recherche/

https://lochmaier.wordpress.com/2010/04/09/noa-bank-bashing-kampagne-gewinnt-an-fahrt-warum-ein-wirtschaftsjournalist-und-bankwatcher-nicht-mit-dem-wdr-kooperiert/

https://lochmaier.wordpress.com/2010/04/08/noa-bank-wie-verdient-das-finanzinstitut-eigentlich-sein-geld/

Und hier der Link vom Beitrag zum Ursprung der nun sicherlich anhaltenden Medienkontroverse, dem Artikel in Spiegel online vom vergangenen Donnerstag – unter der Überschrift „Noa in der Kritik: Ethik-Bank mit dubiosen Gründern”:

https://lochmaier.wordpress.com/2010/04/08/noa-bank-spiegel-online-setzt-zum-angriff-an/

Von Seiten dieses Weblogs Social Bankings 2.0 vorerst nur soviel: Ich werde in den nächsten Tagen mit einer ausführlichen Analyse nochmals die Mechanismen in der heutigen Medienwelt am Beispiel der Noa Bank genauer darstellen.

Alle Beteiligten können und sollen etwas lernen, vor allem die so genannten Leitmedien, die diesem Titel mit dieser Geschichte sicherlich keine Ehre machen, aber auch die Blogosphäre der Wirtschaftsblogger kann einen kreativen Schub und Lerneffekt erhalten. Mein berufliches Selbstverständnis sowohl als Blogger als auch als Journalist, ist jedenfalls ein ganz anderes, als das was sich derzeit im Mainstream der öffentlichen Wahrnehmung zeigt.

Zunächst aber soll erst einmal vorab der Betroffene selbst die Chance haben, gegen die von Spiegel online doch recht massiv geäußerten Behauptungen, bei dem Newcomer Noa Bank handle es sich um unseriöse Gründer und damit ein unseriöses Unternehmen, ausführlicher Stellung zu nehmen.

Hier also ein persönliches Statement von Francois Jozic:   

For me the Spiegel story is no big surprise, I know since the beginning that if noa bank would get any kind of success, the competition or the establishment would try to „kill“ the success story.http://www.anderebank.de/blog/artikel/warum-habe-ich-die-noa-bank-gegruendet/

Already at the end of my very first blog entry in November I said:

„Heute weiß ich, dass der Weg hin zu dieser Vision lang und voller Tücken sein wird (die mächtigen Lobbies unserer Wettbewerber erwarten uns schon). Aber das ist der Weg, den ich eingeschlagen habe, und die Menschen, die mich begleiten, die diesen Enthusiasmus mit mir teilen, werden von Tag zu Tag mehr.“

I am however a bit suprised and disappointed that FTD and SZ have taken all arguments from G. Heismann without checking the facts behind.

Moreover those arguments are ridiculous: the statements of Mr Von Stechow are just incorrect and have never been confirmed, the Bafin story makes just no sense (by the way, Bafin supervises all banks in Germany very carefully – this is their mission), the statement from Mr Heismann about the Deutsche Factoring Portal is just a joke, the legal case mentioned about Quorum is actually a case where Quorum sues the client and not the opposite, etc, etc.

I have many other interview requests for the next days which demonstrate that a lot of journalists are willing to hear all arguments before writing. This is a very good sign.

What is extremely interesting according to me is to see how social media and blogs work now as a real counter-power to the classical media. Most of the people have read my blog entries and other blogs beside the Spiegel article to make their own opinion.

Noa is really showing also new ways in terms of communication and relationship to the media. I hope it will inspire a lot of other companies, not only in the banking sector. This is also a real innovation.

Now concretely the main acceptable criticism to noa bank is to say that we have not yet granted enough credits compare to our level of deposits. So the focus of the bank is definitely to increase our credit activities in all the 4 themes and stop the collection of deposits wherever we believe we have too much money. We have already set our Tagesgeld Planet „ausverkauft“. We could do it for other themes in the coming weeks also.

The only reaction for me and the noa people is to develop twice the efforts to execute our vision and strategy:

– lending to the real economy: small and medium sized companies but also to larger companies
– being even more pro-active in all our 4 themes
– increase again our level of transparency
– communicate as much as we can regarding the activities of the bank.

I must say that beside some negative comments, a lot of people have been very supportive to noa bank. The large majority of the people understands that it takes time to build bank, even more a new type of bank.

This is very encouraging !

Quelle: Social Banking 2.0

Update am 14.04.2010:

Nachdem oben der betroffene Gründer der Noa Bank zu dem im Beitrag von Spiegel online erhobenen Vorwürfen auf diesem Weblog Stellung nahm, meldet sich am 14. April der Autor Günter Heismann schriftlich bei mir – und fordert seinerseits eine Richtigstellung auf diesem Weblog Social Banking 2.0. Hier der Wortlaut: 

Die Statements, die Sie unter dem Namen von Herrn Francois Jozic veröffentlichen, enthalten folgende eindeutig falsche, ehrverletzende Tatsachen-Behauptungen:

1. Herr Jozic wird zitiert mit der Aussage:

„the statements of Mr Von Stechow are just incorrect and have never been confirmed“.

Die Aussagen und Zitate von Herrn Prof. Dr. Friedrich-Leopold von Stechow, Geschäftsführer der Noa Bank GmbH & Co. KG, sind absolut korrekt. Sie wurden mir von ihm zweimal in Gesprächen am 6. und am 9. April 2010 bestätigt.

2. Herr Jozic wird weiter zitiert mit der Aussage:

„the Bafin story makes just no sense“

Die „Story“ macht sehr wohl Sinn. Wie ich in insgesamt drei Gesprächen mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungssaufsicht (Bafin) im Lauf des März und April 2010 erfahren habe, wird die Noa Bank in der Tat „sehr genau“ beobachtet.

3. Herr Jociz wird zitiert mit der Aussage:

„The statement from Mr Heismann about the Deutsche Factoring Portal is just a joke“

Auf der Website „Deutsches Factoring Forum“, die Teil des Angebots des „Deutschen Factoring Portals“ ist und den gleichen Betreiber und Domain-Inhaber hat, wurden in den vergangenen Jahren von verschiedenen Bloggern die Geschäftspraktiken der Quorum AG heftig kritisiert. Nach der Veröffentlichung des Artikels auf „Spiegel Online“ wurde dieses Forum plötzlich gesperrt.

4. Ferner behauptet Herr Jozic:

„The legal case mentioned about Quorum is actually a case where Quorum sues the client and not the opposite“

Dieses zivlrechtliche Verfahren vor dem Landgericht Düsseldorf steht in engem Zusammenhang mit einem anhängigen Strafverfahren vor dem LG Düsseldorf, dass auf eine Anzeige der beklagten Firma zurück geht. Zu den Beschuldigten in diesem Strafverfahren gehört Herr Francois Jozic. Laut Auskunft der Staatsanwaltschaft Düsseldorf lautet der Vorwurf auf Untreue (Aktenzeichen 30j S 9551/09).

Hamburg, 14. April 2010

Günter Heismann

Written by lochmaier

April 11, 2010 um 8:17 pm

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4 Antworten

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  1. Wenn Herr Jozic im Zusammenhang mit dem schlampigen Spiegel Konvolut schreibt: „die mächtigen Lobbies unserer Wettbewerber erwarten uns schon“, erreicht er leider das Niveau derer, die er zu recht kritisiert. Es sei denn, er kann die Vermutungen mit Fakten unterlegen, was aber noch aussteht.
    Nach meiner Kenntnis ist die Annahme einer Lobby bei den sozial-ökologischen Banken, die die Presse so beeinflussen kann, ein Prdukt der Phantasie.

    Hans-Florian Hoyer

    April 12, 2010 at 6:52 am

  2. Aus meiner Sicht ist nur die Aussage 1 überhaupt Gegendarstellungsfähig. 2 und 3 sind Meinungen, bei 4 hat die Antwort gar keine Gegendarstellung.

    Dass ein Strafverfahren statt findet ist sicher ärgerlich. Es macht allerdings durchaus Sinn in einem Zivilprozess, wenn eine Seite zusätzlich „Druck“ ausüben will um eine bessere Position zu haben. Ein Aktenzeichen kommt dann schnell, manchmal sogar eine Hausdurchsuchung, und schon kann man in der Presse behaupten „Die Staatsanwaltschaft ermittelt“, auch wenn das Verfahren einige Minuten danach eingestellt wird. Herr J. könnte, wenn er wollte, z.B. einen Strafantrag gegen Herrn H. stellen wegen Verleumdung oder Nötigung oder was auch immer und dann solange mit einem Aktenzeichen herumwedeln bis das Verfahren eingestellt ist weil auch da nix dran ist – so leicht ist das.

    Ich stimme aber auch 1 hier zu – diese Goliath gegen David PR ist Unsinn. Hier gehts „nur“ um einen „freien“ Journalist der aus Vorwürfen eines Prozessgegners eine Story verkaufen will.

    Tilman

    April 18, 2010 at 9:42 am

  3. […] Beiträge vom Netz nehmen oder anpassen (sollen). So passiert bei Carta, beim Freitag und bei Lothar Lochmaier. Matthias Schwenk schrieb u.a. “Heismann wirft Carta nicht nur inhaltliche, sondern auch […]

  4. […] Etliche Blogs sind auf die Angriffe von Jozic eingegangen. […]


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