Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie

Green Crowdfunding prägt neue Geschäftsmodelle

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Crowdfunding-Modelle erobern im Bereich der erneuerbaren Energien neues Terrain. Innovative Startup-Unternehmer fungieren bei der Finanzierung der Bürgerenergiewende als Treiber der Entwicklung.

Im Internet verabreden sich Menschen, um gemeinsam Projekte zu fördern oder Geldgeschäfte zu tätigen. Und mit „Green Energy Marketplace (GEMP)“ (http://www.fairpower.ch/) ist auch schon die erste kommerzielle Auktionsplattform für erneuerbare Energien entstanden. Dass es sich dabei um ein Projekt mit großem Potential handelt, zeigen allein schon die namhaften Kunden, die das Schweizerische Startup bereits gewinnen konnte – die Gesundheitsorganisation SWICA gehört genauso dazu, wie etwa Renault Suisse oder die Schweizerische Post.

Dabei funktioniert der Marktplatz für den grünen Stromhandel ähnlich wie die Auktionsplattform eBay. Der Betreiber bringt Angebot und Nachfrage auf einem elektronischen Marktplatz zusammen. Die Verkäufer von Energie starten eine Auktion, auf die Käufer Gebote platzieren.

Das Internet bewirkt auch eine Renaissance des Genossenschaftsmodells. Nach dem Motto: Gemeinsam sind wir stärker. Der Trend beschränkt sich aber nicht allein darauf, ökologisch erzeugten Strom über das Internet zu handeln. Die Anleger finanzieren zum Beispiel über das Netz auch den gemeinsam via Sonnenenergie erzeugten Strom. Ein kleiner Gründerboom hat eingesetzt. Spezialisierte Internetplattformen wie Greenvesting, leihdeinerumweltgeld, crowdener.gy und bettervest bringen Käufer und Verkäufer zusammen. Die Refinanzierung erfolgt durch eine Vermittlungsprovision.

Dem Trend des grünen Crowdfundings spielt zurzeit auch die Stimmung an den Finanzmärkten in die Hände. Denn angesichts von niedrigen Guthabenzinsen für Tages- und Festgelder hält so mancher Anleger nach neuen Investitionsgelegenheiten Ausschau.

Warum also nicht über eine Crowdfunding-Plattform etwas Kapital investieren, um sich einen Festzins von fünf und mehr Prozent über ein paar Jahre zu sichern? Für so manchen Anleger ist ein derartiges Investment aber nicht nur wegen der Rendite interessant, sondern insbesondere auch deshalb, weil es die Möglichkeit bietet, an einem modernen und zukunftsweisenden Projekt mitwirken zu können.

Aber: Wie bei allen Investments sollte der potentielle Anleger die Projekte natürlich sorgfältig prüfen und sich letztlich nur an solchen beteiligen, die er versteht und von deren Qualität er auch überzeugt ist. Vollständige Transparenz ist hier vor allem von Seiten der Betreiber gefragt.

Bei der Auswahl ist sicherlich eine Checkliste hilfreich. Ein gutes Zeichen ist es auch, wenn eine lokale Energiegenossenschaft mit im Boot sitzt. Ohnehin sollte man sich vor allzu hochgesteckten Renditeerwartungen hüten. Zudem sollte der Betreiber der Netzplattform nur im Falle einer erfolgreichen Projektfinanzierung überhaupt eine Erfolgsbeteiligung sprich Vermittlungsprovision einfordern.

Fazit: Für alle seriösen Betreiber gilt die Maßgabe, neben der eigenen Professionalisierung intensiv an einem sorgfältig austarierten Risikomanagement zu arbeiten. Dieses sollte neben den Chancen auch die Risiken realistisch einschätzen und exakt benennen können. Denn es wäre schade, wenn „Green Crowdfunding“ nach einem Hype schnell wieder von der Bildfläche verschwindet.

Written by lochmaier

August 19, 2013 um 9:03 am

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