Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie

Finance Blog Awards: Rege Diskussion um Wettbewerb von Smava und Comdirect

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Auf dem Bloggerforum Wirtschaft verabredet sich die „Szene“ zur Diskussion um die beiden Wettbewerbe von Smava und comdirect. Nachdem ich den Wettbewerb von comdirect bereits ausführlich vorgestellt habe, hat kurz danach auch Smava turnusgemäß zum dritten Mal seinen eigenen gestartet. 

Alle weiteren Infos finden Interessierte auf dem Smava-Blog. Dabei geht es auch um Glaubwürdigkeit in der Szene. In beiden Wettbewerben ist passend dazu je ein Blogger in der Jury vertreten, bei comdirect ich selbst – und bei Smava Dirk Elsner vom Blicklog. Der Börsenblogger titelt passend dazu: Auszeichnungen buhlen um Wirtschaftsblogger.

Natürlich kann der Social Lending Anbieter Smava es in punkto Preisgeld nicht ganz mit einer Direktbank bzw. einem Online-Broker aufnehmen. Aber darauf kommt es gar nicht an. Jeder sportlich veranlagte Finanzblogger wird beide Chancen zu nutzen versuchen, sofern man auf Preise, die freilich so mancher eher für „Schall-und-Rauch“ hält, überhaupt steht.

Aber es geht für engagierte Online-Poster auch darum, einen nicht nur geistigen Schub nach vorne zu erhalten, und da kann ein bisschen Geld schon helfen, nicht ganz aus der Puste zu kommen. Denn das Netz ist schnelllebig. Hinzu kommt, dass bei Wirtschaftsblogs erheblich höhere Einstiegskriterien für den Erfolg herrschen als bei anderen Blogs, die einen breiteren Themenkreis abdecken.

Wirtschaft ist nicht gerade leicht verdaulich – und so herrscht auch unter den Finanz- und Wirtschaftsbloggern ein hohes Spezialistentum, das die Vernetzung erschwert. Denn jeder hat meist sein eigenes Steckenpferd, das er bearbeitet, und das sich kaum aktuell mit dem von anderen verbinden lässt. Jedoch werden sich auch künftig deutlich mehr Schnittstellen ergeben.

Wie man als Wirtschaftsblogger bekannt wird, diesem diffizilen Thema widmet sich auch Robert Basic mit Blick auf die beiden Awards. Der lebendige Austausch über die Kriterien, wie man als Blogger gerade mit der doch ach so kompläxen – und bei den meisten Deutschen (im Detail) äußerst ungeliebten – Wirtschafts- und Finanzwelt bei den Lesern punkten soll, der steht freilich noch aus.

Oder haben wir es hier doch mit einer kleinen, mal feinen, mal sozial ausgegrenzten Randgruppe von Finanz- und Wirtschaftsnerds zu tun, die es so freilich in der Schwarz-Weiß-Malerei gar nicht gibt?

Written by lochmaier

Januar 30, 2011 um 10:50 am

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5 Antworten

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  1. „sozial ausgegrenzte Randgruppe von Finanz- und Wirtschaftsnerds“

    ganz sooooo schlimm ist es hoffentlich nicht …

    egghat

    Januar 30, 2011 at 7:18 pm

  2. […] Und was bedeutet der Wettbewerb für die Wirtschaftsblogosphäre? Lothar Lochmaier schrieb letzte Woche “Die Szene der klassischen Wirtschaftsberichterstatter, Marktanalysten und Finanzpropheten wird durch die einschlägige Blogosphäre bunter, vielfältiger, mitunter auch erheblich detailreicher und kritischer.” Ich schließe mich dieser Auffassung voll an und bin immer wieder erstaunt, welche interessanten Beiträge in Blogs zu finden sind. Und dennoch haben in Deutschland noch deutlichen Nachholbedarf, was die Wahrnehmung der Szene betrifft. Hier können die Wettbewerbe eine schöne Starthilfe sein (siehe auch Beitrag von gestern auf Social Banking 2.0) […]

  3. Die beiden Preise sind für uns einfach nur ein zusätzlicher aktueller Anlass – die Idee zu einer Online-Diskussion via WebEx-Konferenz oder Skype-Konfi-Schaltung entstand ganz spontan und unabgestimmt – und in jedem Fall wollen wir die Diskussion selbst online stellen, als Anregung, Idee, was auch immer. Ohne das persönliche Engagement jedes einzelnen Bloggers bzw. jeder Bloggerin auf diesem Gebiet schmälern zu wollen: Über eine noch bessere Vernetzung nachzudenken, schadet aus meiner Sicht gewiss nicht – Wirkung auf die eine oder andere Weise erzielen möchte doch sicher jeder – was sollte sonst ein Blog bezwecken? Ach so: Termin für alle, die mitdiskutieren wollen: 12. Februar, 18.00 h, Anmelden via info@bloggerforum-wirtschaft.de

    Detlef Korus

    Januar 31, 2011 at 11:50 am

  4. Ich denke, wenn wir Wirtschaftsblogger uns in einer Nische tummeln, ist das von Vorteil. Denn von den allgemein gehaltenen Blogs gibt es doch zig Tausend. Und jede Minute kommt ein neuer hinzu….Da geht man doch unter. Ich schätze mal, es gibt nur 50 oder 80 Finanzblogs.

    Tim...

    Februar 28, 2011 at 2:38 am

    • Sicherlich liegt gerade in der Spezialisierung der Mehrwert für die Leser, hier kann es also nur bedingt Schnittstellen und Synergien zwischen den Blogs geben – das Problem ist natürlich die Reichweite, die dadurch begrenzt wird, aber in der dezentral gesteuerten Aufmerksamkeitsökonomie wird man gerade als Finanzblogger mit komplexen Themen kaum den großen Durchbruch schaffen, es sei denn man liefert oder verspricht/suggeriert zumindest Patentrezepte zur Geldvermehrung an der Börse. Ich selbst halte die inhaltlich fundierte Auseinandersetzung mit klar umrissenen Themenfeldern allerdings für spannender und zukunftsträchtiger.

      lochmaier

      Februar 28, 2011 at 7:19 am


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