Business Engineering Forum: Wie real ist die neue Macht des Bankkunden?
Piratenpartei: Entern „digital natives“ den Bundestag? lautete ein Artikel von mir vom Februar 2010. Wer noch daran gezweifelt hat, dass die politische Macht des Internets auch die Institutionen beeinflußen wird, der dürfte durch den Erfolg der Piratenpartei bei der Wahl in Berlin überzeugt worden sein, dass wir es hier mit einem ernst zu nehmenden Phänomen zu tun haben.
Mehr dazu auf dem Blog Netzpolitik.org. Jetzt wollen die Piraten schnell ihre Wissenslücken schließen, berichtet das Abendblatt, während die Welt den Erfolg der neuen Internetpartei analysiert- und diesen vor allem bei der Mobilisierung von Nichtwählern verortet.
Die Geister werden sich an dem neuen Phänomen sicherlich scheiden. Aber in einem kann man den Piraten nur zustimmen: Eine App wie bei den Grünen reicht nicht aus, sondern wird von einer heterogenen Netzkultur als lediglich modischer Aufsatz zu den alten erstarrten Politikritualen wahrgenommen.
Die produktiven Möglichkeiten der Netzkultur sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Sicherlich, auch bei den Piraten sind viele Inhalte umstritten, manches klingt noch reichlich unausgegoren. Aber fest steht, dass eine (nicht nur) jüngere Netzgeneration neue Spielregeln von mehr Transparenz und direkter Demokratie erarbeitet. Und damit sind wir beim Thema – der neuen Macht des Kunden, die sich verstärkt über das Netz artikuliert.
Die spannende Frage: Wird das Internet auch die Bankenwelt mehr umkrempeln als wir uns dies vorzustellen vermögen? In dieser Woche steht jedenfalls das zweitägige Business Engineering Forum in Bregenz vor der Tür.
Das Leitthema lautet: Die digitale Revolution des Konsumenten? Man könnte auch ein Ausrufezeichen dahinter setzen, wenn nicht jede Revolution neben ihren Licht- auch einige Schattenseiten hervor brächte.
Wie dem auch sei – ein zusätzliches Highlight neben den Vorträgen ist der Banking-IT-Innovation Award, bei dem neue „disruptive“ Ansätze in der Bank-Kunden-Beziehung ausgezeichnet werden sollen. Mehr dazu hier.
Veranstaltet wird der Kongress von der Universität St. Gallen. Ich selbst werde einen Vortrag halten zum Thema: Wie viel Social Media braucht und verträgt die Bank? Auch die Leser von Social Banking 2.0 und anderen Blogs können übrigens ihre Anregungen oder Fragen bereits zuvor oder während der Konferenz mit einbringen.
Die Veranstalter möchten das Auditorium bzw. die Diskussion über eine „Twitter-Leinwand“ nach außen öffnen. Wie real also ist die neue Macht des Bankkunden? Oder bleibt das Internet doch mehr auf seine Rolle als zusätzlicher Vertriebs- und Informationskanal begrenzt? Wem solche oder andere Fragen auf den Fingernägeln brennen, der kann gerne an folgende Adresse seine Gedanken posten – und seine Kritik, Anregungen oder Fragen für die eine oder andere Diskussionsrunde mit einbringen.
Der Kontakt läuft über Thomas Puschmann vom Competence Center Sourcing der Uni St. Gallen. Mail: sourcing@unisg.ch. Oder noch direkter, kurz und knackig über die Twitter-Präsenz vom CC Sourcing.
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