Ayondo: Das neue kollaborative Börsenspiel 2.0 im Interview
Im vorigen Beitrag habe ich der Plattform eToro etwas genauer auf den Zahn gefühlt. Nun kommt der zweite Teil, in dem das ähnlich gelagerte Geschäftsmodell von Ayondo beleuchtet und verglichen werden soll. Dort können Geldanleger ambitionierte Daytrader stellvertretend als „Broker 2.0“ beauftragen und für sich handeln lassen.
Offiziell und rechtlich-organisatorisch bezeichnet sich die Plattform jedoch nicht als Broker. Das bietet Chancen, aber natürlich auch einige Risiken. Es geht hier übrigens nicht um eine Parteinahme für die eine oder andere Variante: Aber nachdem ich bei eToro doch zahlreiche strukturelle Unwägbarkeiten im Geschäftsmodell aufgezeigt habe, soll der Leser einen größeren Blickwinkel zu einer neuen Generation von „Brokerage 2.0“ (man möge mir diesen Begriff verzeihen) erhalten.
Kurzum, die beiden Gründer und Geschäftsführer Julian Handte und Manuel Heyden vom deutschen Pendant Ayondo erteilen nun – gewissermaßen in einer kooperativen Dreierkonferenz – dazu eingehend Auskunft:
Social Banking 2.0: Worin sehen Sie die gravierenden Unterschiede zwischen Ayondo und eToro, die sich anschicken, den deutschen Markt zu erobern?
ayondo ist eine freie, unabhängige und kostenlose Online-Plattform mit Sitz und Regulierung in Deutschland, auf der aktive Anleger besonders erfolgreichen und zertifizierten Top-Tradern folgen können. Wir sind offen für alle, die erfolgreicher traden wollen – das verbindet die Gesamtheit unserer Nutzer.
Darüber hinaus kann sich bei ayondo jeder über die Website ayondo.com einloggen und neben Forex auch Underylings wie Indizes und Rohstoffe handeln. ayondo hat eine funktionierende Automatik für Trading-Signale erfolgreich im Markt etabliert. In unserer Form ist das eine revolutionäre Erfindung und bislang – gerade im Hinblick auf das implementierte und voll automatisch funktionierende Money- und Riskmanagement – konkurrenzlos.
Denn ein guter ayondo-Trader kann sein Einkommen vervielfachen, und ein weniger erfolgreicher Trader kann die Performance seines favorisierten Signalgebers einfach per Mausklick auf das eigene Brokerkonto holen – völlig automatisiert, in Echtzeit und der Service von ayondo ist vollkommen gratis. ayondo ist kein Broker, wir haben keine Konten und bei uns wird kein Geld eingezahlt.
Wir sind vollkommen unabhängig und haben dadurch auch keinen Interessenskonflikt. Stattdessen haben wir die Partnerbroker AvaFX, Activtrades und demnächst Alpari an unser System direkt angeschlossen. Weitere Broker kommen in Zukunft dazu und so wachsen unsere Vielfalt und unsere Reichweite.
Social Banking 2.0: Abgesehen von der grundsätzlichen Philosophie, wer hat denn die besseren Chancen am „Online-Broker-Markt 2.0″, jemand, der eher auf zertifizierte Händler setzt, die stellvertrend für die Community handeln, oder jemand, der wie eToro sich als klassisches Haus mit dem Community-Touch darstellt, welche Rechnung geht am Ende besser auf?
Diese Frage wird nur der Markt beantworten können. Wir sind aber aus eigener Erfahrung der festen Überzeugung, dass Online-Trading keine soziale Aktivität im engeren Sinne sein muss. In der Regel handeln Trader für sich und alleine. ayondo bietet nun den guten Tradern eine zusätzliche und attraktive Gewinnchance.
Wer erfolgreich tradet und viele Signalabonnenten – oder eben Follower – hat, profitiert von seinem Erfolg mehrfach. Umgekehrt profitieren die Signalabonnenten vom Erfolg des Signalgebers automatisch ohne sonstigen Aufwand. Genau das haben wir mit ayondo technisch abgebildet – nicht mehr und nicht weniger. Diese Idee ist so bestechend einfach und klar, dass wir nicht mehr benötigen als die sichere und zuverlässige Umsetzung dieses Ansatzes. Wir sind nicht der Meinung, dass typische Funktionen der sozialen Netzwerke unsere Idee relevant verbessern würden.
Social Banking 2.0: Wo liegen die spezifischen Sicherheitsrisiken bei Ayondo?
Spezifische Sicherheitsrisiken können wir bei ayondo nicht erkennen. Beim Trading gibt es immer das Risiko, falsch zu liegen. Die Idee von ayondo besteht genau darin, durch das Sharing der guten Signale, dieses Risiko sehr stark zu reduzieren. Das zweite denkbare Problem bei allen webbasierten Geschäftsmodellen ist ein Ausfall der Technik. Dagegen schützen wir uns durch sehr gute IT-Ressourcen und unser hervorragendes Team an Entwicklern.
Social Banking 2.0: Welche Rolle spielen denn soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter für die Zukunft der Brokerage 2.0?
Facebook und Twitter gehören heute zum Standard für jedes Internet Business und sind „nice to have“. Allerdings geht es beim Trading weniger um sozialen Austausch, als wie um sehr reales Geld. Ein Broker oder Dienstleister in dieser Branche, der mehr auf die Vernetzung Wert legt, als wie den tatsächlichen monetären Erfolg seiner Kunden, wird es am Ende sicher nicht leicht haben.
Social Banking 2.0: Sind die deutschen Verbraucher überhaupt schon dazu bereit, über Dritte ihre Börsengeschäfte abzuwickeln, oder tendieren manche doch dazu, das auch selbst zu versuchen?
Die Deutschen sind auf jeden Fall frustriert von den Unzulänglichkeiten vieler gängiger Finanzprodukte und Anlageformen. Und die Deutschen sind sehr Internet-affin. Das sind eigentlich gute Voraussetzungen für den Ansatz von ayondo. Vertrauen wächst gewiss auch mit dem Erfolg. Und da sind wir sehr gut aufgestellt, wie wir meinen. Übrigens starten wir in diesen Tagen gerade ayondo in Italien. Wir sind gespannt darauf, ob es signifikante Unterschiede zwischen dem deutschen und dem italienischen Markt gibt.
Social Banking 2.0: Insgesamt nimmt ja die Tendenz laut aktuellen Studien gerade bei den 20-25 Jährigen weiter ab, sich an der Börse überhaupt zu engagieren, was sind die Gründe, ist das der Vertrauensverlust durch die Finanzkrise, oder gibt es andere Motive?
Der Trend – insbesondere in den jüngeren Zielgruppen – hat sich bedingt durch die Finanzkrise stark in Richtung kurzfristige Anlage entwickelt. Wer jung ist, hat in den letzten Jahren im Familien- und Freundeskreis gelernt, wie schnell das über lange Jahre ersparte Geld weg sein kann und das trotz eines relativ konservativen Anlageuniversums.
Die jungen Menschen wollen etwas mit ihrem Geld erleben und streben in kurzer Zeit eine Gewinnmaximierung an. Außerdem muss es dazu noch Spaß machen, sowie transparent und fair sein. Mit ayondo verbinden wir alle diese Attribute in einem Produkt, denn ein junger Mensch kann sich seine eigenen kleinen Hedge-Fonds-Manager für sein Konto bereits ab 2.000 € einrichten und sieht praktisch im Minutentakt auf seinem eigenen Konto Trades auf- und zugehen.
Ein regelrechtes Mitfiebern ist vorprogrammiert. Und wenn ein Trader mal nicht mehr passt, wird er einfach mit zwei Mausklicks ausgetauscht – völlig kostenlos. Wenn ich das mit einem Investmentfonds machen will, der am Ende des Tages den Markt sowieso nicht schlägt, wird sogar noch eine „Strafgebühr“ in nicht unerheblichem Ausmaß fällig.
Interview: Lothar Lochmaier
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eToro: Wie seriös ist das „Facebook des Tradings“? « Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie
Februar 24, 2011 at 8:03 am
Diese Antwort ist wohl der Grund, warum es Ayondo seit jahren nicht aus „der Versenkung“ geschafft hat:
Social Banking 2.0: Welche Rolle spielen denn soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter für die Zukunft der Brokerage 2.0?
Facebook und Twitter gehören heute zum Standard für jedes Internet Business und sind „nice to have“. Allerdings geht es beim Trading weniger um sozialen Austausch, als wie um sehr reales Geld. Ein Broker oder Dienstleister in dieser Branche, der mehr auf die Vernetzung Wert legt, als wie den tatsächlichen monetären Erfolg seiner Kunden, wird es am Ende sicher nicht leicht haben.
Ich beobachte diese Plattform seit ihrer Gründung, was mich damals sehr stark an ein New Yorker Unternehmen erinnerte, dessen Name ich gerade nichtmehr parat habe. Das witzige ist, dass mir auch der name „ayondo“ ewig lang nichtmehr einfiel, sollte man doch inzwischen aus der .com Zeit gelernt haben, dass solche Namen einfach garnicht gehen, wenn man nicht google, yahoo oder ebay heisst! Das merkt sich kein Mensch und man verliert damit nur, besonders wenn man Nischenprodukte anbietet.
Alles in allem mag ich ayondo, das Prinzip und die Funktionen aber sehr – es ist technisch super umgesetzt. Schade nur, dass selsbt die beste Idee zum Untergehen verdammt ist, wenn keiner von ihr weiss …
aphex
Februar 24, 2011 at 10:52 am
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Börse: Interview mit den Spekunauten zum neuen Herdentrieb « Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie
August 22, 2011 at 8:11 am
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Social Trading: Schafft Ayondo es bis zur Pole Position? « Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie
April 17, 2012 at 5:57 am