Quirin Bank: Mit neuer TV-Kampagne nach den Sternen greifen
Bislang – so unken Branchenkenner, hält sich der Zuspruch für das Geschäftsmodell der Honorarberatung bei den Banken in der Größenordnung von „Peanuts“. Auch Social Banking 2.0 hatte das Thema immer wieder aufgegriffen. So richtig beliebt war aber auch dieses Thema bei den als konservativ markierten deutschen Geldanlegern nicht.
Auch schien die Suche nach der richtigen Markenpositionierung und der Zielgruppensegmentierung bislang für die Macher der Honorarberatung neben ersten kleinen Erfolgen eher ein strategisches Fragezeichen zu bedeuten, wie der Kunde wohl in diesen Zug hinein gesetzt werden soll.
Der große Sturm auf die Bankenbastion blieb demzufolge bislang aus – trotz der an sich nicht schlechten Wachstumszahlen einer Quirin Bank -, und auch die letzte Werbekampagne des Aufsteigers, die insbesondere auf das Thema Inflationsangst bzw. die Alternative Gold setzte, schien letztlich die Massen von der Andersartigkeit des Geschäftsmodell noch nicht so richtig zu überzeugen.
Jetzt legt die Quirin Bank aber mit einer vermutlich recht teuren Werbekampagne nach – und beansprucht damit endgültig, in die erste Riege der deutschen Top-Banken aufzurücken: Ab kommenden Montag, 30. August, wird nämlich der neue Werbespot der Quirin Bank auf dem prominentesten Werbeplatz im deutschsprachigen Fernsehen laufen, nämlich kurz vor der 20-Uhr-Tagesschau.
Den Werbespot kann man sich hier vorab schon mal genauer anschauen:
http://www.deutschlands-unbeliebteste-bank.de
Der Spezialist in der Honorarberatung lässt dazu über seinen Pressedienst folgendes vorab verlauten: „Ab diesem Zeitpunkt wird der Name „quirin bank“ Millionen Deutschen ein Begriff sein – auch, weil eine kleine Bank zeigt, wie man mit fairer und transparenter Beratung erfolgreich das klassische Geschäftsmodell der Großbanken in Frage stellt.“
Fazit: Man darf gespannt sein, ob das Geld in die vermutlich nicht ganz billige Kampagne richtig investiert sein wird. Einerseits suchen die Kunden nach neuen und verlässlichen Alternativen, andererseits lassen sie sich nicht sofort von jedem neuen Erfolgsmodell überzeugen.
Und ein neuralgischer Pferdefuß existiert in jedem „Beratungsmodell“. Letztlich zählt für den Kunden das, was am Ende rauskommt, und nicht das, was unter welchem Label wie auch immer vermarktet wird.
Die Kosten bei der Honorarberatung staffeln sich bei der Qurin Bank übrigens in unterschiedliche Klassen, die man sich genauer anschauen sollte. Im Erfolgsfall ist der Newcomer nicht gerade im unteren Gebührensegment zu finden. Kurzum: Mit 150 Euro ist man oder frau nur selten dabei, wie der Spot es suggeriert.
Anders ausgedrückt: Verlässliche Kriterien für eine erfolgreiche Anlageberatung sind schwer zu definieren und nachzuprüfen, hinterher ist der Kunde fast immer schlauer. Sehen wir den neuen Ansatz aber mal positiv, er bringt erneut Bewegung in die Szenerie der Bankenwelt. Und: Es kochen alle nur mit Wasser.
Wir sind also gespannt, ob die Kampagne greifen wird und die Akzeptanz der Honorarberatung, die ja etwa in Großbritannien oder den USA bereits deutlich besser aussieht – wo die Kunden eher daran gewöhnt sind, für eine Dienstleistung zu bezahlen – auch hierzulande einen nachhaltigen Schub erhält.
[…] Begleitorchestrierung zur besten Tageschau-Zeit starten wird, wie es hier auf diesem Weblog nachgelesen werden kann. Doch wer nach den Sternen greift, kann auch scheitern. Das gilt zwar nicht für die Quirin […]
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