Kampagnen: Finanztransaktionssteuer und Spekulationsblase 2.0
Mit wie wenig Geld aus den prall gefüllten Töpfen der Black Box namens Finanzindustrie sich die scheinbar unausweichlichen Schicksale von Milliarden von Menschen korrigieren ließen, verdeutlicht ein mit den beiden Schauspielern Jan Josef Liefers und Heike Makatsch recht prominent besetztes Kampagnen-Video zur Finanztransaktionssteuer.
http://www.youtube.com/watch?v=ssH9eBsVU_w
Darin wird deutlich, dass nur ein ganz geringer Bruchteil jeder Finanztransaktion in Summe mehrere Billionen Euro oder Dollar weltweit in die Kassen spülen könnte, um sich damit jenseits von Spekulation realwirtschaftlichen Aufgaben und der Armutsbekämpfung zu widmen. Hier gehts zum rund zweiminütigen Video:
Die offizielle Webseite der Kampagne, die von Friends of Earth, Attac und anderen Non-Profit-Organisationen iniziiert wurde, findet sich hier:
Und die konkreten Forderungen, mit denen man jedoch nicht unisono d’accord sein muss, sind mit Blick auf den nächsten G-20-Gipfel in Toronto (26./27.06.2010) hier aufgelistet:
http://www.makefinancework.org/spip.php?rubrique6&lang=en
Irgendwie darf man schon an den bisher existenten Spielregeln in der Finanzindustrie zweifeln – und Vorschläge wie eine Transaktionssteuer auf die Agenda setzen – denn dass wir durchaus eine „Finanzkrise reloaded“ erleben könnten, bei denen Kreditausfälle für eine Gewerbeimmobilienblase in einem Gesamtvolumen von 1,4 Billionen USD auf dem Spiel stehen, beleuchtet ein Artikel auf Spiegel online:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,678126,00.html
Die Folgen dieser neuen Krise reichen aber noch viel weiter. „Leere Bürogebäude, Hotels und Geschäfte können direkt zu Stellenverlusten führen“, orakelt der Bericht. „Zwangsversteigerungen von Wohnkomplexen können Familien aus ihren Häusern vertreiben, selbst wenn sie nie mit der Miete säumig waren.“ Und Banken würden mit Krediten noch knausriger, was wiederum den Mittelstand erneut mitreiße.
Quelle: Spiegel online
Den US-Kongressbericht zur Gewerbeimmobilienblase kann man hier nachlesen:
http://cop.senate.gov/reports/library/report-021110-cop.cfm
Die Realwirtschaft wird eigene Abwehrmechanismen entwickeln, wie eine Finanzkrise künftig zu vermeiden wäre. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann sich hier den Kommentar der renommierten Professorin Elizabeth Warren, die als „Advokatin der Mittelkasse in den USA“ gilt, zu dem Report „Commercial Real Estate Losses and the Risk to Financial Stability“ ansehen:
Hausgemachtes Problem aus Amerika? Wohl kaum, denn auch in der deutschen Presse rief der Report ein breites Echo hervor:
Angesichts der weiter anhaltenden Fehlentwicklungen und des „business as usuals“ darf es nicht verwundern, wenn allerorts weitere Kampagnenseiten wie zur Transaktionssteuer aus dem Boden sprießen. Hier ein weiteres Beispiel zur „Robin Hood Tax“ – bei der es sich allerdings nicht um den Rächer für die Armen und Entrechteten geht, sondern um Ansätze, die direkt aus den sozialen Mittelschichten stammen – das Ziel lautet: Turning the crisis for the Banks into an opportunity for the World:
Auffallend: Die Videos sind alles andere als unprofessionell. Aber sehen Sie doch selbst, welche kleine Lawine da unmerklich ins Rollen kommt:
[…] [Anmerkung: Leider ist der Content von UMG derzeit via Youtube nicht verfügbar]. Mehr dazu auch hier via Social Banking 2.0 in einem Beitrag vom Februar Kampagnen: Finanztransaktionssteuer und Spekulationsblase 2.0 […]
Praxistex(s)t zum Social Bank Coding: Wie Crowdfunding die Finanzwelt revolutioniert « Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie
November 28, 2010 at 10:05 am
Also ich bin mir sicher das war eh nur ne kurzfristige Trendgeschichte
Tona Türsta
Februar 3, 2011 at 5:28 pm