Nobelpreis für Wirtschaft: Viele Augen sehen besser
Wer einen konkreten Beleg sucht, dass kollektive Schwarmintelligenz besser funktioniert, als die fehl geleiteten Entscheidungen von einzelnen Auserwählten in grauen Bürotürmen, der findet mit dem gestern in Stockholm bekannt gegebenen Nobelpreis für Wirtschaft eine Bestätigung. Er ging überhaupt zum ersten Mal an eine Frau, Elinor Ostrom.
Der Trend könnte auch die Finanzmärkte neu prägen. In der Tat, Elinor Ostrom hat mit ihrer unprätentiösen Forscherneugier interessante Ergebnisse geliefert.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,654721,00.html
Die Kommission folgt damit einem allgemeinen Trend, weniger die Leistung einiger auserwählter Eliten in der ökonomischen Theorie zu favorisieren, sondern neuen Wegen in der sozial-ökologischen Forschung rund um komplexe Spieltheorien den Vorzug zu geben, die jedoch bei Ostrom erstaunlich konkret ausfallen:
http://mobil.handelsblatt.com/finanzen/2468191
Man darf gespannt sein, ob sich ein derartiges Modell nach einer längeren Testphase auch auf die Anlegerintelligenz auf den Kredit- und Anlagemärkten dieser Welt übertragen lässt. Allerdings ist dies kein einfaches Unterfangen, da es sich bei jeder Bank, letztlich auch dem Social Banking 2.0, um ein unsicheres Geschäft und eine „Wette auf die Zukunft“ handelt.
Der Autor dieses Weblogs hat die Grenzen und Chancen, wie gut die Schwarmintelligenz auf den Finanzmärkten agieren kann, schon einmal in einem früheren Beitrag beleuchtet, zu dem Sie hier abbiegen können.
Auch ein Kommentar in der Frankfurter Rundschau widmet sich der Neudefinition einer nach wie vor von den neoliberalen Spielregeln der Finanzmärkte geprägten Wirtschaftsordnung:
Dass viele Augen mehr sehen als zwei oder drei, das beleuchtet auch der Artikel „Wie Bürger den Turbokapitalismus bändigen“ in Spiegel online:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,654303,00.html
[…] https://lochmaier.wordpress.com/2009/10/13/nobelpreis-fur-wirtschaft-viele-augen-sehen-besser/ […]
Female Banking: Die Zukunft des Geldes ist (auch) weiblich « Social Banking 2.0 – Der Kunde übernimmt die Regie
Oktober 29, 2009 at 1:32 pm